Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Im Selbstvergessen der Friede,<br />
Im Verzeihen Vergebung,<br />
Und nur im Sterben erwachen wir<br />
Zum Ewigen Leben.<br />
Amen."<br />
(Franz v. Assisi)<br />
Da wir noch keine Erfahrung mit der Meditation haben, sollten wir<br />
nun dieses Gebet mehrere Male ganz langsam lesen, jedes Wort in<br />
uns aufnehmen und versuchen, die tiefe Bedeutung jedes Satzes<br />
und jedes Gedankens zu erfassen. Es wird uns helfen, wenn wir<br />
uns nicht innerlich gegen das, was unser Freund sagt, sträuben. In<br />
der Meditation hat die Debatte keinen Platz. Wir verweilen ruhig bei<br />
den Gedanken dieses weisen Mannes, damit wir Erfahrung<br />
sammeln und daraus lernen können.<br />
Wir wollen uns so entspannen, als ob wir am Strand in der Sonne<br />
lägen; wir wollen die spirituelle Atmosphäre, die aus diesem Gebet<br />
strömt, tief in uns aufnehmen. Bereitwillig wollen wir an der<br />
spirituellen Kraft, Schönheit und Liebe dieser herrlichen Worte<br />
teilhaben und uns daran stärken und aufrichten. Nun wollen wir das<br />
Meer betrachten und über sein Geheimnis nachdenken. Dann<br />
richten wir unseren Blick auf den fernen Horizont mit all seinen<br />
unsichtbaren Wundern, die wir suchen.<br />
"So ein Unsinn", wirft jemand ein, "das ist doch nicht realistisch".<br />
Wenn solche Gedanken aufkommen, sollten wir ein wenig reumütig<br />
daran zurückdenken, welche Phantasie wir aufbrachten, um uns mit<br />
Hilfe der Flasche eine Wirklichkeit vorzutäuschen. Das war doch<br />
unsere Art zu denken, nicht wahr? Und fallen wir heute nicht immer<br />
wieder, obwohl wir nüchtern sind, in die alte Denkweise zurück?<br />
Vielleicht lag unsere Schwierigkeit darin, dass wir unsere Phantasie<br />
nicht benutzten. Vielleicht war unsere wirkliche Schwierigkeit aber<br />
die totale Unfähigkeit, unsere Phantasie auf die richtigen Ziele zu<br />
lenken. Gegen produktive Phantasie ist nichts einzuwenden. Darauf<br />
beruht schließlich jeder gesunde Fortschritt. Niemand kann ein<br />
Haus bauen, ohne dass er sich vorher eine Vorstellung davon<br />
gemacht hat. Ähnlich ist es mit der Meditation. Durch sie bekommen<br />
wir eine innere Vorstellung von unseren spirituellen Zielen, bevor wir<br />
uns darum bemühen.