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Der Zwölfte Schritt

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Treffen Mann und Frau auf den ersten Blick verlieben. Wenn zwei<br />

Anonyme Alkoholiker heiraten wollen, sollte ihre Nüchternheit eine<br />

solide Grundlage haben. Sie sollten sich lange genug kennen, um<br />

zu wissen, dass ihre Übereinstimmung auf spiritueller und<br />

emotioneller Ebene eine Tatsache und kein Wunschdenken ist. Sie<br />

müssen ganz sicher sein, dass weder bei dem einen<br />

noch bei dem anderen tiefliegende Gefühlsstörungen vorhanden<br />

sind, die sich bei späterer Belastung möglicherweise auswachsen<br />

und die Partnerschaft zerstören können. Diese Überlegungen gelten<br />

genau so für die Anonymen Alkoholiker, die einen Partner<br />

außerhalb unserer Gemeinschaft heiraten wollen. Klare Überlegung<br />

und reife Einstellung sind in jedem Fall die Grundlage einer<br />

glücklichen Ehe.<br />

Wie steht es nun mit den Anonymen Alkoholikern, die aus den<br />

verschiedensten Gründen keine Familie haben? Zunächst fühlen<br />

sich viele von ihnen einsam und es tut ihnen weh, wenn sie um sich<br />

herum glückliche Familien sehen. Wenn ihnen dieses Glück nicht<br />

vergönnt ist, kann ihnen die Gemeinschaft ein zufriedenes Leben<br />

von ähnlichem Wert und ähnlicher Dauer bieten?<br />

Selbstverständlich, aber sie müssen sich selbst große Mühe geben,<br />

es zu suchen. Diese Einzelgänger berichten, dass sie sich inmitten<br />

so vieler Freunde der Gemeinschaft nicht mehr allein fühlen.<br />

Zusammen mit anderen Männern und Frauen haben sie die<br />

Möglichkeit, sich unzähligen geistigen Interessen, anderen<br />

Menschen und konstruktiven Plänen zu widmen. Frei von familiären<br />

Verpflichtungen können sie sich an vielen Unternehmungen<br />

beteiligen, die Familienvätern und -müttern vorenthalten sind. Wir<br />

erleben täglich, was sie alles bei den AA leisten und wie viel Freude<br />

sie dadurch empfangen.<br />

In Geldsachen und anderen materiellen Dingen hat sich unsere<br />

Einstellung grundlegend gewandelt. Mit wenigen Ausnahmen waren<br />

wir früher alle Verschwender. Wir warfen unser Geld mit vollen<br />

Händen hinaus, um uns zu bestätigen und andere zu beeindrucken.<br />

Als wir noch tranken, benahmen wir uns so, als sei unsere<br />

Geldquelle unerschöpflich, doch in Katerstimmung verfielen wir oft<br />

auch ins andere Extrem und wurden meistens geizig. Unbewusst<br />

sparten wir bereits für die nächste Zechtour. Geld war für uns nur<br />

Mittel für Vergnügen und zur Selbstbestätigung. Als unser Trinken<br />

immer schlimmer wurde, war Geld eine dringende Notwendigkeit,

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