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Der Zwölfte Schritt

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ingen. Wenn wir darin auch zunächst schwere Rückschläge<br />

sehen, so werden sie sich später als Startpunkt zu besseren Dingen<br />

erweisen. Wir versuchen zum Beispiel mit ganzem Herzen, einer<br />

bestimmten Person zur Nüchternheit zu verhelfen. Nachdem wir<br />

monatelang unser Bestes getan haben, erleben wir ihren Rückfall.<br />

Vielleicht geschieht dies sogar mehrmals hintereinander, und wir<br />

verlieren den Mut und trauen uns nicht mehr zu, die AA-Botschaft<br />

weiterzutragen. Oder die umgekehrte Situation tritt ein: Wir geraten<br />

in Hochstimmung, weil wir offensichtlich erfolgreich waren. Wir sind<br />

versucht, den Neuen zu beherrschen. Vielleicht wollen wir ihm in<br />

seinen Angelegenheiten Ratschläge<br />

geben, für die wir nicht kompetent sind. Wir sind verletzt und<br />

beleidigt, wenn unsere Ratschläge zurückgewiesen werden,<br />

ebenso, wenn sie befolgt werden und noch größeres Durcheinander<br />

anrichten. Mit glühendem Eifer stürzen wir uns auf die Aufgaben es<br />

<strong>Zwölfte</strong>n <strong>Schritt</strong>es und bringen die Botschaft so vielen Alkoholikern,<br />

dass man uns auf ein Podest stellt. -Angenommen, sie machen uns<br />

zum Gruppensprecher. Hier geraten wir wieder in Versuchung, alles<br />

zu übertreiben, und oft kommt es dann zu Rückschlägen und<br />

Folgen, die schwer zu ertragen sind. Auf lange Sicht erkennen wir<br />

aber klar, dass die eben genannten Beispiele nur<br />

Wachstumsschmerzen sind. Wir können daraus nur Nutzen ziehen,<br />

wenn wir die Antworten in allen zwölf <strong>Schritt</strong>en suchen.<br />

Nun kommt die größte Frage. Wie können wir unsere tägliches<br />

Leben nach diesen Grundsätzen ausrichten? Sind wir von unserer<br />

neuen Lebensgestaltung genauso begeistert wie in den Zeiten, in<br />

denen wir versuchten, anderen Alkoholikern zur Nüchternheit zu<br />

verhelfen? Können wir die gleiche Liebe und Toleranz, die wir für<br />

die AA-Gruppe empfinden, unseren verzweifelten Familien<br />

entgegenbringen? Können wir die gleiche Art von Vertrauen und<br />

Glauben, die wir zu unserem Sponsor haben, auch den Menschen<br />

schenken, die durch unsere Krankheit gelitten haben und schwer<br />

geschädigt wurden? Können wir den Geist des AA-Programms auf<br />

unser tägliches Leben übertragen? Können wir die Verantwortung<br />

unserer Umwelt gegenüber, die uns jetzt bewusst geworden ist,<br />

übernehmen? Haben wir zu der Religion, der wir angehören, nun<br />

eine neue Beziehung? Können wir neue Lebensfreude dadurch<br />

finden, dass wir versuchen, auf allen Gebieten unsere Bestes zu<br />

tun?

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