Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
Der Zwölfte Schritt
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Sie machte aus dem <strong>Zwölfte</strong>n <strong>Schritt</strong> keinen Beruf. Durch ihre Arbeit<br />
wurde er erst möglich. Sie sorgte dafür, dass jeder die Hilfe bekam,<br />
die er dringend brauchte. Dazu waren freiwillige Helfer willkommen,<br />
aber es konnte nicht von ihnen erwartet werden, diese schwere Last<br />
tagein, tagaus auf sich zu nehmen.<br />
Beim amerikanischen Dienstbüro, dem GSO (General Service<br />
Office), war es nicht anders. Acht Tonnen Bücher und Literatur im<br />
Monat verpacken sich nicht von selbst und finden auch nicht allein<br />
ihren Weg in die ganze Welt. Säcke voller Briefe mit allen nur<br />
denkbaren AA-Problemen, angefangen von dem einsamen Eskimo,<br />
der Hilfe braucht, bis zu den Wachstumsschwierigkeiten Tausender<br />
Gruppen, müssen von Menschen beantwortet werden, die wissen,<br />
um was es geht. Die Kontakte mit aller Welt müssen in richtiger<br />
Form aufrechterhalten werden. Jederzeit muss Hilfe geleistet<br />
werden können. Darum stellen wir Mitarbeiter ein.<br />
Wir bezahlen sie gut. Sie bekommen, was ihnen zusteht. Sie üben<br />
ihren Beruf aus, aber sie sind sicher keine berufsmäßigen<br />
Anonymen Alkoholiker. Vielleicht wird immer im Innern eines jeden<br />
AA die Furcht lauern, dass unser Name eines Tages von irgend<br />
jemand für Geldgeschäfte missbraucht werden könnte. Wenn<br />
einmal nur die leiseste Möglichkeit dazu auftaucht, bricht ein wahrer<br />
Proteststurm aus. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass solche<br />
Stürme unberechenbar sind und mit derselben Heftigkeit Gerechte<br />
und Ungerechte treffen.<br />
Niemand wurde mehr angegriffen als die Anonymen Alkoholiker, die<br />
kühn genug waren, eine Anstellung bei außenstehenden<br />
Institutionen anzunehmen, die sich mit dem Alkoholismus befassen.<br />
Eine Universität suchte einen Anonymen Alkoholiker, der die<br />
Öffentlichkeit über Alkoholismus aufklären sollte. Eine größere<br />
Firma wollte einen Mitarbeiter für das Personalbüro, der mit der<br />
Sache vertraut war. Ein staatliches Alkoholismus-Zentrum suchte<br />
einen Sachbearbeiter, der mit Trinkern umgehen konnte. Eine<br />
Stadtverwaltung brauchte einen erfahrenen Sozialarbeiter, der<br />
wusste, welches Elend der Alkoholismus in Familien anrichtete.