05.01.2013 Aufrufe

Der Zwölfte Schritt

Der Zwölfte Schritt

Der Zwölfte Schritt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nüchternheit erlangten, dass wir zuerst die seelische Zerrissenheit<br />

durchmachen mussten, ehe wir Gelassenheit fanden.<br />

Wenn wir auf die Minusseite unserer Tagesbilanz schauen, wollten<br />

wir sorgfältig unsere Beweggründe für falsche Gedankengänge<br />

oder Handlungen untersuchen. In den meisten Fällen ist es nicht<br />

schwer die Beweggründe zu erkennen und zu verstehen. Waren wir<br />

stolz, wütend, eifersüchtig, ängstlich, furchtsam, dann handelten wir<br />

entsprechend. Das sind die Tatsachen. Hier brauchen wir nur<br />

festzuhalten, dass wir schlecht gehandelt oder gedacht haben. Wir<br />

versuchen, uns vorzustellen, wie wir es hätten besser machen<br />

können. Wir beschließen, mit Gottes Hilfe die Lehren, die wir daraus<br />

gezogen haben, morgen anzuwenden und wieder gut zu machen,<br />

was noch offen steht.<br />

In anderen Fällen müssen wir tief forschen, um unsere wahren<br />

Beweggründe herauszufinden. Das sind die Fälle, in denen sich<br />

unsere alte Gewohnheit, das Erfinden von Ausreden, wider<br />

einschlich und unser wirklich falsches Verhalten rechtfertigte. Immer<br />

waren wir versucht, unserem Handeln gute Beweggründe<br />

unterzuschieben. Hier lag der Irrtum.<br />

Wir bildeten uns ein, wir hätten jemanden "konstruktiv kritisiert", der<br />

es nötig hatte. Unser wirkliches Motiv war jedoch, einen schwachen<br />

Standpunkt zu überspielen. Ein anderer Fall: Es wird über einen<br />

Menschen gesprochen, der nicht anwesend ist. Wir geben vor,<br />

anderen seine Art verständlich zu machen. In Wirklichkeit geht es<br />

uns darum, dem Abwesenden überlegen zu sein, indem wir ihn<br />

abwerten. Manchmal verletzen wir die, die wir lieben, weil wir "es<br />

ihnen mal zeigen wollen". Unser wirkliches Motiv jedoch ist, sie zu<br />

bestrafen. Wir waren deprimiert und klagten, dass es uns schlecht<br />

gehe. In Wirklichkeit suchten wir hauptsächlich Sympathie und<br />

Beachtung. Diese sonderbare Art unseres Verstandes und unseres<br />

Gefühls, dieser merkwürdige Wunsch, ein schlechtes Motiv hinter<br />

einem guten zu verstecken, zieht sich durch alle Bereiche des<br />

menschlichen Lebens. Diese kaum wahrnehmbare und<br />

unerklärliche Art der Selbstgerechtigkeit kann hinter dem<br />

nebensächlichsten Denken und Tun versteckt sein. Das Wichtigste<br />

für die Persönlichkeitsbildung und für ein sinnvolles Leben ist,<br />

täglich Fehler zu entdecken, zuzugeben und zu verbessern.<br />

Aufrichtiges Bedauern über den Schaden, den wir angerichtet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!