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Der Zwölfte Schritt

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eginnt, die mütterliche Fürsorge wechselweise zu<br />

lieben und zu hassen. Hier wird ein Verhaltensmuster entwickelt,<br />

das später nur mit großer Mühe abgebaut werden kann. Trotz allem<br />

werden unter dem Einfluss der Zwölf <strong>Schritt</strong>e solche Verhältnisse oft<br />

wieder in Ordnung gebracht.<br />

Ist die Partnerschaft stark gestört, dann ist eine lange Zeit<br />

geduldigen Bemühens erforderlich. Nachdem der Ehemann sich<br />

den Anonymen Alkoholikern angeschlossen hat, wird die Frau<br />

vielleicht unzufrieden, ja, sie nimmt den Anonymen Alkoholikern<br />

sogar übel, dass sie fertig bringen, was ihre Liebe und Hingabe in<br />

vielen Jahren nicht geschafft hat. Ihr Ehepartner betätigt sich<br />

vielleicht bei AA und wird bei seinen neuen Freunden so aktiv, dass<br />

er rücksichtslos von zu Hause fortbleibt, weit mehr als in seiner<br />

Trinkerzeit. Wenn er sieht, wie unglücklich sie ist, empfiehlt er ihr<br />

die Zwölf <strong>Schritt</strong>e der AA und versucht, ihr beizubringen, wie sie zu<br />

leben hat. Sie weiß natürlich, dass sie jahrelang das Leben besser<br />

gemeistert hat als er. Sie machen sich gegenseitig Vorwürfe und<br />

fragen sich, ob ihre Ehe jemals wieder glücklich wird. Vielleicht<br />

zweifeln sie daran, ob sie es überhaupt jemals war.<br />

Die partnerschaftlichen Beziehungen können schon so schwer<br />

geschädigt sein, dass eine Trennung notwendig wird. Das sind<br />

jedoch Ausnahmen. Wenn der Alkoholiker erkennt, was seine Frau<br />

durchlitten hat und wie viel Leid er ihr und seinen Kindern zugefügt<br />

hat, übernimmt er gern wieder seine familiäre Verantwortung. Er<br />

versucht, gutzumachen, was ihm möglich ist und hinzunehmen, was<br />

nicht zu ändern ist. Er versucht, auch zu Hause nach den Zwölf<br />

<strong>Schritt</strong>en zu leben, was allen zugute kommt. Er beginnt,<br />

entschlossen und doch behutsam, sich wie ein Partner und nicht<br />

wie ein ungezogener Junge zu benehmen. Schließlich ist er<br />

überzeugt, dass unbekümmerte und romantische Schwärmereien<br />

für ihn nicht die richtige Lebensart sind.<br />

Bei den Anonymen Alkoholikern sind viele Alleinstehende, die gern<br />

heiraten möchten und die dazu auch in der Lage wären. Mancher<br />

findet einen Ehepartner innerhalb der Gemeinschaft. Was wird aus<br />

solchen Ehen? Im allgemeinen werden sie gut. Gemeinsames<br />

Leiden als Trinker, gemeinsames Interesse an der Gemeinschaft<br />

der AA und an spirituellen Dingen vertiefen solche Partnerschaften.<br />

Schwierigkeiten können dann entstehen, wenn sich bei einem AA-

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