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Der Zwölfte Schritt

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machen, um möglichst viel Gutes für möglichst viele Alkoholiker zu<br />

tun.<br />

Die "Washington-Gesellschaft", eine Bewegung, die vor hundert<br />

Jahren in Baltimore gegründet wurde, hätte beinahe die Lösung des<br />

Alkoholproblems entdeckt. Anfangs setzte sich diese Vereinigung<br />

nur aus Alkoholikern zusammen, die einander zu helfen versuchten.<br />

Die ersten Mitglieder waren weitsichtig genug, sich nur ein großes<br />

Ziel zu setzen.<br />

Die damalige Washington-Gesellschaft und unsere heutige<br />

Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker hatten vieles gemeinsam.<br />

Sie hatten über hunderttausend Mitglieder. Wären sie ohne<br />

Einmischung von außen ihrem einzigen Ziel treu geblieben, dann<br />

hätten sie gewiss noch den Rest der Lösung des Alkoholproblems<br />

gefunden. Doch es kam anders. Die Washington-Gesellschaft ließ<br />

sich von Politikern. Reformern, Alkoholikern und Nichtalkoholikern<br />

jeweils vor deren Karren spannen. Damals war zum Beispiel die<br />

Abschaffung der Sklaverei eine große politische Streitfrage.<br />

Sprecher der Washington-Gesellschaft nahmen öffentlich und in<br />

sehr scharfer Form zu diesem Problem Steilung. Vielleicht hätte die<br />

Gesellschaft den Kampf um die Abschaffung der Sklaverei noch<br />

überleben können, aber bei ihrem Versuch, die Trinksitten in<br />

Amerika zu reformieren, hatte sie keine Chance mehr. Von dem<br />

Augenblick an, da die Washington-Gesellschaft ihren Kreuzzug für<br />

Abstinenz startete, verlor sie in wenigen Jahren alle Möglichkeiten,<br />

Alkoholikern zu helfen.<br />

Die Anonymen Alkoholiker haben aus den Erfahrungen der<br />

Washington-Gesellschaft gelernt. Sie sahen sich genau an, was von<br />

dieser Bewegung noch übrig geblieben war und beschlossen dann,<br />

unsere Gemeinschaft aus öffentlichen Auseinandersetzungen<br />

vollkommen herauszuhalten. So wurde der Grundstein der Zehnten<br />

Tradition gelegt: Anonyme Alkoholiker nehmen niemals Stellung zu<br />

Fragen außerhalb ihrer Gemeinschaft; deshalb sollte auch der<br />

Name AA niemals in öffentliche Streitfragen verwickelt werden.

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