Der Zwölfte Schritt

Gemeinschaft der Anonymen Alkoholiker eine unwiderstehliche
Kraft im Wollen und Handeln hat. Sie denken sich: "Was kann solch
ein Verein von Anarchisten schon zustande bringen? Wie bringen
sie es fertig, ihr gemeinsames Wohlergehen an die erste Stelle zu
setzen? Was, in Gottes Namen, hält sie zusammen?"
Wer sich näher damit befasst, findet bald den Schlüssel zu diesem
seltsamen Widerspruch. Ein Anonymer Alkoholiker muss sich an
die Grundsätze der Genesung halten. Sein Leben hängt wirklich
von der Beachtung der geistigen Grundsätze ab. Weicht er zu weit
von ihnen ab, folgt die Strafe sicher und rasch; er wird krank und
stirbt. Am Anfang fügt er sich, weil er muss. Später jedoch entdeckt
er für sich einen Lebensweg, den er freudig annimmt. Außerdem
wird ihm klar, dass er dieses kostbare Geschenk nicht behalten
kann, wenn er es nicht weitergibt. Weder er noch sonst jemand
kann überleben, wenn er die Botschaft der AA nicht an andere
weitergibt.
Ohne Gruppe ist Genesung für den Einzelnen kaum möglich. Die
Wirklichkeit zeigt, dass der Einzelne nur ein kleines Rädchen im
großen Getriebe ist und dass für die Erhaltung der Gemeinschaft
kein persönliches Opfer zu groß ist. Er lernt, dass er seine inneren
drängenden Wünsche und seinen Ehrgeiz zu unterdrücken hat,
wenn sie der Gruppe schädlich werden könnten. Klar ist, dass die
Gruppe überleben muss, sonst geht der Einzelne zugrunde.
So steht am Anfang die Grundfrage: Wie können Alkoholiker als
Gruppe am besten zusammenleben und zusammenwirken?
Wir habe n es erlebt, wie einzelne ganze Völker vernichteten.
Kampf um Reichtum, Macht und Prestige riss die Menschheit
auseinander wie nie zuvor. Wenn schon große Persönlichkeiten bei
ihrer Suche nach Frieden und Harmonie gescheitert sind, was sollte
dann erst aus diesem zusammengewürfelten Haufen von
Alkoholikern werden? So wie einst jeder um seine Genesung
gerungen und gebetet hat, so befassten wir uns jetzt ernsthaft mit
den Grundsätzen, nach denen die Gemeinschaft der AA als Ganzes