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Der Zwölfte Schritt

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die gleichen Leute setzten sich wieder ins Meeting und sagten: "Das<br />

ist für uns lebensnotwendig, ihr könnt uns hier nicht hinauswerfen".<br />

Manchen AA wurde durch irgendein Komitee nahegelegt, nicht<br />

ständig hinter chronisch Rückfälligen herzulaufen. Doch die Antwort<br />

war: "Wie ich im <strong>Zwölfte</strong>n <strong>Schritt</strong> arbeite, ist meine eigene<br />

Angelegenheit. Wer seid ihr denn, dass ihr Urteile fällt"?<br />

Das bedeutet nicht, dass ein Anonymer Alkoholiker keinen Rat oder<br />

Vorschlag von Leuten mit mehr Erfahrung annimmt. Ganz sicher<br />

aber nimmt er keinen Befehl an. Wer ist wohl unbeliebter als ein<br />

weiser Oldtimer, der in eine andere Gegend zieht und dort der<br />

Gruppe beibringen will, wie es richtig gemacht wird? Er und alle, die<br />

gleich ihm "mit Sorge das Beste für die AA im Auge haben", stoßen<br />

auf hartnäckigen Widerstand oder, was noch schlimmer ist, sie<br />

werden ausgelacht.<br />

Mancher könnte mein en, dass das AA-Dienstbüro in New York eine<br />

Ausnahme bildet. Natürlich hätten die Leute dort gern eine gewisse<br />

Autorität. Doch seit langem schon haben die Vertrauensleute und<br />

die Mitarbeiter gemeinsam festgelegt, dass sie nur vorsichtig<br />

Anregungen geben können.<br />

Sie haben einige Standardsätze formuliert, die in fast jedem Brief<br />

erscheinen. "Natürlich steht es euch völlig frei, über diese<br />

Angelegenheit selbst zu entscheiden. Die meisten Gruppen der AA<br />

haben jedoch in solchen Fällen die Erfahrung gemacht, dass ..." Da<br />

es so gehandhabt wird, kann wohl kaum von einem Diktat einer<br />

zentralen Stelle gesprochen werden. Wir wissen, dass man keinem<br />

Alkoholiker Vorschriften machen kann -weder einem einzelnen noch<br />

der Gesamtheit.<br />

Wenn das ein Theologe hört, wird er bestimmt sagen: "Diese Leute<br />

machen aus Ungehorsam eine Tugend." Die gleiche Meinung wird<br />

ein Psychiater vertreten: "Trotzige Kinder' Sie wollen nie erwachsen<br />

und nützliche Mitglieder der Gesellschaft werden." <strong>Der</strong> Mann auf<br />

der Straße sagt: "Das verstehe ich nicht, die müssen verrückt sein."

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