Syntax des gesprochenen Deutsch - mediensprache.net
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134<br />
Margret SeIting<br />
(12)<br />
420 I: un WAS machs DU<br />
S(I I)<br />
421 R: ICH mach gymNAsium<br />
F(\ \ )<br />
(( ... ))<br />
423N: unDU<br />
M( I<br />
424 I: (.) reALschule<br />
\ )<br />
(.)<br />
425 N: un was NOCH=<br />
M(/ )<br />
426 =germaNlstik UND<br />
H(\ I<br />
427 I: DEUTSCH<br />
\ )<br />
(.)<br />
428 I: äACH (.) äh (.) KUNST<br />
* rM(\) M( \ )<br />
[ <br />
429 R: ((lacht))<br />
Zunächst wird eine Bezugskonstruktion, ein Fragesatz, produziert, un WAS<br />
machs DU, der mit einer syntaktisch vollständigen Antwort beantwortet wird,<br />
ICH mach gymNAsium. In 423 und 424 wird das Konstruktionsschema der<br />
Konstruktionen aus 420 und 421 weitergeführt, es wird nur neu adressiert. In<br />
425 wird weiterhin an das syntaktische Konstruktionsschema von 420<br />
angeknüpft, indem eine Ergänzung und Erweiterung der Antwort verlangt<br />
wird: un was NOCH. Sofort im Anschluß daran wird jedoch die bisherige<br />
semantische Eingrenzung der Interpretation der Frage auf nur die<br />
Studienabschlüsse erweitert auf die Fächerkombinationen, indem ein erster<br />
Teil einer Koordination als Beginn der relevant gemachten Antwort schon<br />
von der Fragerin selbst produziert wird. Die Phrase germaNIstik wird durch<br />
die nachfolgende Konjunktion und als erster Teil einer Koordination<br />
hingestellt, die die Rezipientin nun vervollständigen soll. Auf diese Weise<br />
sind sowohl der erste wie auch der zweite Teil der kooperativ produzierten<br />
Koordinationskonstruktion zunächst an die Frage in 425 und diese wiederum<br />
bis an die Frage in 420 zurückgebunden. Ohne diese Bezugsfrage in Zeile 420<br />
wäre keine der nachfolgenden Ellipsen interpretierbar. Weiterhin könnte man<br />
noch anführen, daß das Gesamtformat der Benennung, nämlich Studienabschluß<br />
plus Fächerkombination, wie auch die Wiederholung der Sequenzformate<br />
der Frage-Antwort-Sequenzen noch an die vorherige Sequenz<br />
anknüpft.<br />
In allen bisher betrachteten Fällen sind also die sogenannten ,Ellipsen'<br />
morpho-syntaktisch direkt mit ihren Vorgängerkonstruktionen verbunden:<br />
sie übernehmen deren Konstruktionen und passen sich morpho-syntaktisch