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Syntax des gesprochenen Deutsch - mediensprache.net

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260 Susanne Günthner<br />

27 Zwar kann direkte Rede als Strategie verwendet werden, eine vergangene Äußenmg<br />

als ,wortgetreue Rekonstruktion' vorzugeben, doch selbst diese ,Vorgabe' repräsentiert<br />

lediglich eine der möglichen Funktionalisienmgen.<br />

28 Ausführlicher hierzu Günthner (1995a).<br />

29 "Dronne" ist dialektal zu "unten".<br />

30 Zu Affektbekundung in Redewiedergaben siehe auch Günthner (1995b).<br />

31 Vgl. Hickman (1993), die zeigt, daß direkte und indirekte Redewiedergaben auf<br />

einer Skala syntaktischer Anbindung, die von "distinct" bis "fused" reicht,<br />

angeord<strong>net</strong> sein können.<br />

32 Die deiktische Hierarchie ord<strong>net</strong> Plank (1986: 296) folgendermaßen an:<br />

1. 2. 3. 4.<br />

a. epistemische Distanz a. Raum<br />

b. Zeit (Tempus) b. Zeit (Adverb)<br />

a. Sprechaktrollen<br />

b. soziale Distanz<br />

c. Relationienmg<br />

a. Sprecher­<br />

Indexikalität<br />

Die gesetzmäßigen Zusammenhänge zwischen den Kategorien formuliert Plank wie<br />

folgt: "Wenn in einer wiedergegebenen Rede eine deiktische Kategorie der Position n<br />

als Bezugsrahmen den Wiedergabe-Sprechakt hat, dann haben auch alle anderen<br />

Kategorien dieser Position n und der Position n+ 1 diesen Bezugsrahmen" . Was die<br />

Positionierung der ,Sprecher-Indexikalität' betrifft, so hat diese in der Hierarchie den<br />

untersten Platz inne; d. h. ihre Verankenmg in der Figurenwelt muß keineswegs eine<br />

Verankenmg anderer deiktischer Mittel in der Welt der Figuren nach sich ziehen.<br />

33 Hierzu Coulmas (1985: 48).<br />

34 Auffallend ist die Verbendstellung in ,,tWO I SEIN AUTO HÄTT." (22), die die<br />

Äußenmg als subordinierten Teilsatz ("er fragte mich, wo ich sein Auto hätte")<br />

markiert.<br />

35 Eine ähnliche Beobachtung macht auch Christmann (1995) in Zusammenhang mit<br />

Redewiedergaben beim Sich-Mokieren in Ökologiegruppen.<br />

36 Zur prosodischen Stilisienmg eigener und fremder Rede siehe Günthner (1995a).<br />

37 Konsultiert man Grammatiken <strong>des</strong> <strong>Deutsch</strong>en zum Modusgebrauch in der indirekten<br />

Rede, findet man zunächst einmal die präskriptive Regel, daß indirekte Rede<br />

im Konjunktiv I zu stehen habe, sofern <strong>des</strong>sen Formen eindeutig sind (d.h. sich von<br />

den Indikativformen unterscheiden). Im Falle einer Modusambivalenz zwischen<br />

Indikativ und Konjunktiv I sei zum Konjunktiv 11 zu greifen (Duden 1973: 109). Daß<br />

es sich hierbei um sprachpflegerisch-normative Vorschriften handelt und keineswegs<br />

um eine Beschreibung <strong>des</strong> tatsächlichen Gebrauchs, verdeutlichen bereits die<br />

wenigen hier präsentierten Datenbeispiele. Ferner zeigte auch Jägers (1971)<br />

Untersuchung, daß diese ,Ersatzregel' keineswegs den tatsächlichen Konjunktivgebrauch<br />

widerspiegelt, denn die meisten Konjunktiv lI-Verwendungen kommen in<br />

der 3. Person Singular vor, also in Fällen, wo keine Modusambivalenz zwischen<br />

Konjunktiv I und Indikativ vorliegt. Vgl. hierzu auch Eisenberg (1989).<br />

38 Helbig/Buscha (1981: 165) behaupten, daß der Sprecher mittels Konjunktiv 11 seine<br />

"Distanzienmg" zeige, und der Duden (1973: 110) betont, der Konjunktiv 11 werde<br />

dann verwendet, "wenn der Sprecher die berichtete Aussage u.ä, für zweifelhaft hält,<br />

wenn er skeptisch ist".<br />

39 So zeigt beispielsweise das vorliegende aus Schwaben und Baden stammende<br />

Datenmaterial, daß in diesen Varietäten auch in informellen Gesprächen Formen <strong>des</strong>

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