15.01.2013 Aufrufe

Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Oliver Kuhnt, Beatrix Linke Kognitiv-Behaviorales Schmerzbewältigungsprogramm<br />

Neben der Teilnahme an der kognitiv-behavioralen Schmerzbewältigungsgruppe wird jeder<br />

Patient von <strong>ein</strong>em Schmerzpsychologen <strong>ein</strong>zeln betreut. Darauf soll an dieser Stelle nur kurz<br />

<strong>ein</strong>gegangen werden. In der Einzeltherapie werden neben der Abklärung von Schmerzchronifizierungsfaktoren<br />

wie bspw. Depression oder Angststörungen Inhalte des Gruppenprogramms<br />

individuell vertieft. Darüber hinaus werden fokale psychotherapeutische Interventionen<br />

mit dem Ziel durchgeführt, Ressourcen auszubauen und destruktive Bewältigungsmuster<br />

zu verändern.<br />

Bei den <strong>Fibromyalgie</strong>patienten mit häufig gestörter Propriozeption hat sich bei uns der Einsatz<br />

von Biofeedback (siehe auch Beitrag von Harrabi & Ruoß) bewährt, um die bewusste,<br />

adäquate Wahrnehmung körperlicher Vorgänge zu trainieren, das Einleiten von Entspannung<br />

und die Selbstkontrolle körperlicher Prozesse zu fördern. Auch kann mit Hilfe von Körpertherapie<br />

(z. B. Funktionelle Entspannung nach Marianne Fuchs) die Körperwahrnehmung<br />

gefördert werden.<br />

Den Abschluss des Workshops bildet neben <strong>ein</strong>er Genussübung <strong>ein</strong> Austausch der<br />

schmerztherapeutischen Erfahrungen der Workshopteilnehmer. Die Frage nach der Länge<br />

des Aufenthalts und der Zukunftsprognose wird diskutiert. Hierzu merken Blumenstiel und<br />

Eich (2003) an, dass für <strong>Fibromyalgie</strong>-Patienten <strong>ein</strong> stationärer Aufenthalt über <strong>ein</strong>en Zeitraum<br />

von vier bis zwölf Wochen für das Erreichen anhaltender Erfolge zu kurz s<strong>ein</strong> könnte.<br />

Als Alternative zu <strong>ein</strong>er das Gesundheitssystem stark belasteten halbjährigen Aufenthaltsdauer<br />

schlagen sie <strong>ein</strong>e „Auffrischungstherapie“ nach ca. <strong>ein</strong>em Jahr vor. Aus unserer Sicht<br />

können wir dies bestätigen und <strong>ein</strong>em solchen Vorschlag zustimmen. Zur Stabilisierung der<br />

bei uns erreichten Erfolge erweist sich häufig <strong>ein</strong>e längerfristige professionelle Begleitung als<br />

sinnvoll, und wir empfehlen den Patienten <strong>ein</strong>e weiterführende ambulante Psychotherapie.<br />

Literatur<br />

1. Basler HD, Kröner-Herwig B (1998): Psychologische Therapie bei Kopf- und Rückenschmerzen.<br />

München: Quintessenz, 2. Auflage<br />

2. Blumenstiel K, Bieber C, Eich W (2004): <strong>Fibromyalgie</strong>syndrom. In: Basler HD, Franz C, Kröner-<br />

Herwig B, Rehfisch HP (Hrsg.): Psychologische Schmerztherapie. Berlin: Springer, 5.Aufl.: S. 439-<br />

450<br />

3. Blumenstiel K, Eich W (2003): Psychosomatische Aspekte in Diagnostik und Therapie der <strong>Fibromyalgie</strong>.<br />

Der Schmerz 6: 399-404<br />

4. Böck C (2003): Das <strong>Fibromyalgie</strong>syndrom. Faktum oder Fiktion? Extracta orthopaedica, Ausgabe<br />

10: 8-13<br />

5. Conrad I (2003): Diagnose und Klinik der <strong>Fibromyalgie</strong>. Der Schmerz 17: 464-474<br />

6. Egle U, Ecker-Egle M-L, Nickel R, v. Houdenhove B (2004): <strong>Fibromyalgie</strong> als Störung der zentralen<br />

Schmerz- und Stressverarbeitung – Ein neues biopsychosoziales Krankheitsmodell. Psychother<br />

Psych Med 54: 137-147.<br />

7. Häuser W, Hutschenreuter U, Vaterrodt T (2003): <strong>Fibromyalgie</strong>syndrom. Fundierte Begutachtung<br />

aus schmerztherapeutischer Sicht. NeuroTransmitter 2: 56-62<br />

8. Informationsbroschüre der Deutschen <strong>Fibromyalgie</strong>-Ver<strong>ein</strong>igung (DFV) e. V. (2001), 1. Aufl.<br />

m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum<br />

107

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!