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Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

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Manfred Ruoß, Kerstin Harrabi Entspannung, Imagination, Biofeedback<br />

<strong>ein</strong> möglichst hohes Maß an Kontrolle lässt, <strong>ein</strong>e tragfähige Beziehung etabliert und Sicherheit<br />

vermittelt.<br />

� Die Selbstbeobachtung von Atem- und Herztätigkeit, die bei Entspannungsübungen auftritt<br />

oder gefördert wird, kann zu Komplikationen führen. Hier gilt, was bereits zu Angstund<br />

Panikstörungen gesagt wurde.<br />

� Beim Vorliegen <strong>ein</strong>er Psychose kann Entspannung zu <strong>ein</strong>er Exacerbation psychotischer<br />

Symptome führen.<br />

� Starke akute Schmerzen behindern das Erlernen von Entspannung.<br />

Es gibt verschiedene Begleitersch<strong>ein</strong>ungen der Entspannung, die in der Regel Hinweise darauf<br />

sind, dass der erwünschte Prozess der Umschaltung von <strong>ein</strong>er ergotrophen auf <strong>ein</strong>e tropotrophe<br />

Reaktionslage <strong>ein</strong>geleitet wurde. Dazu gehören:<br />

� Zuckungen von Muskelgruppen<br />

� Speichelfluss<br />

� Innere Unruhe, Bilder, Gedanken<br />

� Veränderte Körperwahrnehmungen (Leichtigkeit, Schwere, Schweben)<br />

� Schweissausbrüche, Wärmeempfindungen<br />

Bei der Einübung von Entspannung sollten diese Ersch<strong>ein</strong>ungen mit dem Patienten besprochen<br />

werden. Bei beängstigenden Phänomenen (z. B. negative Gedanken, Unruhe,<br />

Schweissausbrüche) ist es wichtig, Stabilität und Sicherheit in der Übungssituation zu vermitteln<br />

und den vorübergehenden Charakter dieser Ersch<strong>ein</strong>ungen plausibel zu machen.<br />

2. Klassische Entspannungsverfahren<br />

Wir rechnen dazu die Progressive Muskelrelaxation (PMR), die Anfang des letzten Jahrhunderts<br />

von Jacobson (1996) in den USA entwickelt wurde und das Autogene Training (AT),<br />

das ungefähr im selben Zeitraum in Deutschland von Schultz (1979) <strong>ein</strong>geführt wurde.<br />

2.1 Progressive Muskelrelaxation<br />

Bei der PMR besteht das Vorgehen in <strong>ein</strong>er sukzessiven Anspannung und anschließenden<br />

bewussten Entspannung der Muskulatur. Dabei werden nach<strong>ein</strong>ander und fortschreitend<br />

(„progressiv“) Muskelgruppen über den gesamten Körper angesprochen. Das von Jacobson<br />

ursprünglich propagierte Verfahren (100 bis 200 Einzelsitzungen) wird heute aus Praktikabilitätsgründen<br />

nicht mehr <strong>ein</strong>gesetzt. Wiederentdeckt wurde die Technik von der Verhaltenstherapie<br />

seit den 50er Jahren. Heute <strong>ein</strong>gesetzte Übungen gehen auf Bernst<strong>ein</strong> und Borkovec<br />

(z.B. Bernst<strong>ein</strong> und Borkovec, 2000) zurück, die sich für die Praxis der Schmerzbehandlung<br />

bestens bewährt haben. Die schrittweise Anspannung und Entspannung verschiedener<br />

Muskelgruppen sollte in <strong>ein</strong>er Langversion folgende Elemente enthalten:<br />

m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum<br />

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