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Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

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Dirk Kreutzer Musiktherapie in der Schmerztherapie<br />

„sicheren Ort“ geführt, wobei die Kreation des Ortes in s<strong>ein</strong>er Beschaffenheit, Atmosphäre<br />

u.s.w. ganz der Vorstellung des Patienten überlassen bleibt. Im Anschluss an die Fantasiereise<br />

beginnt die Musik.<br />

In <strong>ein</strong>em kombinierten Training von Entspannung und Imagination sehen Rehfisch und Basler<br />

(20) folgende Vorteile:<br />

� Die Entspannung wird vertieft.<br />

� Über die Entspannung hinausgehend werden positive Emotionen erlebt.<br />

� Es kommt zu größerer Abwechslung in der Entspannung.<br />

� Imaginative Bilder verstärken die Schmerzablenkung in der Entspannung.<br />

� Spezielle physiologische Prozesse, wie z. B. Erwärmung oder Kühlung erkrankter Körperteile,<br />

werden unterstützt.<br />

� Eine imaginative Transformation des Schmerzerlebens wird möglich.<br />

� Die Motivation zur Krankheitsbewältigung wird gestärkt.<br />

Die positiven Wirkungen der Kombination aus Entspannung, Imagination und Musik lassen<br />

sich unmittelbar beobachten. Der gesamte Muskeltonus bei den Patienten verändert sich.<br />

Die Muskulatur wird weicher und die Atmung wird ruhiger und flacher. Es entsteht <strong>ein</strong>e absolute<br />

Ruhe im Raum. Von den Patienten wird im Anschluss an die Entspannung immer wieder<br />

beschrieben, wie leicht sie sich gefühlt haben oder dass sie sich gefühlt hätten, als ob sie<br />

schweben würden. Diese Schwebezustände werden immer wieder mit den Klängen des<br />

<strong>ein</strong>gesetzten Monochords 1 in Verbindung gebracht.<br />

In <strong>ein</strong>er Studie von Rittner und Fachner (22) wurde die Wirkung <strong>ein</strong>es Ganzkörpermonochords<br />

2 untersucht. Bei diesem Monochordtyp legt sich der Patient auf den Klangkörper.<br />

Dieser Vergleich mit dem r<strong>ein</strong>en Monochordspiel ist zwar <strong>ein</strong>geschränkt, doch die beobachteten<br />

o.g. Phänomene treten grundsätzlich auch hier auf, nur vermutlich etwas stärker. In<br />

dieser Studie wurde die Wirkung an zwei Probanden mit Hilfe des EEG-Brainmapping, untersucht.<br />

Hierbei wurde deutlich, dass das Monochordspiel unterschiedliche Trancezustände<br />

hervorruft, zum <strong>ein</strong>en bei dem männlichen Probanden <strong>ein</strong>e ergotrope 3 , zum anderen bei der<br />

weiblichen Probandin trophotrope Trance.<br />

1 Das ursprüngliche Monochord besteht aus <strong>ein</strong>em Resonanzkasten, über dessen ganze Länge <strong>ein</strong>e Saite zwischen<br />

zwei festen Stegen gespannt ist. In der heutigen Zeit wird das Monochord mit 13 oder mehr Saiten gebaut.<br />

Die Saiten sind alle auf <strong>ein</strong>en Ton gestimmt. Durch <strong>ein</strong>e gleichmäßige Spielweise entsteht <strong>ein</strong> schwebender<br />

Grundton mit s<strong>ein</strong>en natürlichen Obertönen.<br />

2 Ganzkörpermonochord: Ein relativ neues Instrument. Der Patient liegt auf dem Resonanzkörper und nimmt so<br />

die Schwingungen der Klänge über den ganzen Körper wahr. Die Saiten des Instruments sind auf der Unterseite<br />

des Liegemonochords angebracht und werden vom Therapeuten gespielt.<br />

3 Die Ergototropie (griech. ergon: Werk, Arbeit) bezeichnet <strong>ein</strong>e Funktionslage des Nervensystems, die für den<br />

Organismus anregend wirkt. Es kommt dabei zu <strong>ein</strong>er Aktivierung des sympathiko-adrenalen Systems. Sie stellt<br />

das Gegenteil der Throphotropie dar. Dabei wird vor allem das Herz-Kreislauf-System aktiviert und das Glykogen<br />

aus der Leber mobilisiert. Die Verdauungstätigkeit wird herabgesetzt. Die Ergototropie bewirkt <strong>ein</strong>e Erhöhung<br />

viszero-motorischer und psychomotorischer Impulse. Mit <strong>ein</strong>er Bereitstellung des Organismus zu motorischen<br />

und bestimmten viszeralen Aktionen geht <strong>ein</strong>e Erhöhung der psychischen Wachheit (Vigilanz) <strong>ein</strong>her.<br />

88 m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum

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