Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

Thorsten Böing Fibromyalgie und Sporttherapie
eigenverantwortlicheren Lebensweise ist unabdingbar mit einer weiterführenden
wohnortnahen Betreuung verbunden.
Trotz dieses eindeutigen Benefits von sporttherapeutischen Interventionsmöglichkeiten
kommt Braumann (2001) zu einem erstaunlichen Ergebnis. Er befragte Mediziner, wie sie die
Bedeutung von Sport und Bewegung als Mittel der Therapie einschätzten:
� 90,6% der Befragten gaben an, daß Sport und Bewegung einen höheren Stellenwert in
der täglichen Praxis haben sollten,
� 84,9% stellten fest, während ihres Studiums zu wenig über die Zusammenhänge von
Bewegung und Erkrankung gehört zu haben,
� nur 49,9% schätzten ihr Wissen in diesem therapeutischen Arbeitsfeld als gut oder sehr
gut ein.
2. Überblick aktueller Literatur
Der folgende Literaturüberblick betrachtet diverse Aspekte der Sporttherapie als
Interventionsinstrument bei der Therapie von Fibromyalgiepatienten. Er will und kann
selbstverständlich nicht den Anspruch der Vollständigkeit erfüllen. Trotzdem werden
Tendenzen deutlich, die einen evidenzbasierten Ansatz der Sporttherapie zulassen und
somit ein geeignetes Instrumentarium zur Behandlung dieser Patientengruppe darstellen.
“The effectiveness of multidisciplinary rehabilitation in the treatment of fibromyalgia: a ran
domized controlled trial” (Lemstra et al. 2005)
� 79 Frauen und Männer wurden in zwei Gruppen a) entweder von einem
interdisziplinären Team oder b) von ihrem Hausarzt medizinisch-therapeutisch betreut.
� Messung nach 6 Wochen Interventionszeitraum, Follow-up nach 15 Monaten.
� Nach 6 Wochen gab es statistisch signifikante Unterschiede in den Parametern
Schmerzintensität, zeitlicher Schmerzumfang, gefühlter Gesundheitszustand und
Depressivität zugunsten der multidisziplinären Interventionsgruppe.
� Allerdings waren diese Ergebnisse nach 15 Monaten nicht mehr festzustellen.
� Betriebswirtschaftlich ist der multidisziplinäre Ansatz insofern zu überdenken.
“Exercise for treating fibromyalgia syndrome“ (Bush et al. 2004)
� Therapeutisch geleitete Aerobiceinheiten verbessern die Leistungsfähigkeit und
scheinen eine positive Wirkung auf das Krankheitsbild zu haben.
� Die Verbesserung erfolgt jedoch ohne Definition konkreter Belastungsnormativa.
� Auch stehen Langzeitergebnisse noch aus.
� Insofern keine eindeutige Aussage zur Dosis-Wirkung-Beziehung möglich.
� Weitere Studien zu den Themen Kraft und Beweglichkeit sollten folgen.
m&i-Fachklinik Enzensberg | Interdisziplinäres Schmerzzentrum
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