Fibromyalgie â endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg
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Dirk Kreutzer Musiktherapie in der Schmerztherapie<br />
5. Integrative Therapie als konzeptioneller Rahmen<br />
Die Musiktherapie in der Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> b<strong>ein</strong>haltet sowohl rezeptive als auch aktive<br />
Musiktherapie. Sie ist funktional ausgerichtet. Musiktherapie soll Psychotherapie nicht ersetzen,<br />
kann diese aber <strong>ein</strong>drucksvoll ergänzen.<br />
Die Hauptwirkung der Musiktherapie in der interdisziplinären Schmerztherapie liegt in der<br />
Entspannung und der damit verbundenen Schmerzreduktion. Wichtige Voraussetzung für die<br />
entspannende Wirkung von Musik oder Musiktherapie ist <strong>ein</strong>e positive Einstellung zum Medium.<br />
Wenn Musik als angenehm erlebt wird, das heißt durch aktives spielerisches musizieren<br />
oder singen und hören, findet im Gehirn <strong>ein</strong>e Harmonisierung und Synchronisation der in<br />
den verschiedenen Regionen liegenden neuronalen Aktivitätsmuster statt.<br />
Konzeptioneller Rahmen der Musiktherapie in der Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> ist die Integrative<br />
Therapie, die sich um Integration verschiedener kreativer, verbaler und nonverbaler Ansätze<br />
(Musiktherapie, Bewegungstherapie u.a.) bemüht. Ein zentraler Begriff ist der Leib, er ist der<br />
Ort an dem alles Erlebte gespeichert ist, der erlebte und der sich selbst erlebende Körper.<br />
Das Menschenbild der Integrativen Therapie betont die existentielle Bezogenheit des Menschen<br />
auf s<strong>ein</strong>en Mitmenschen: Jeder Mensch steht in fundamentaler Beziehung (Korrespondenz-Antwortfähigkeit,<br />
Verantwortung, und Bezogenheit) mit der Welt und s<strong>ein</strong>en Mitmenschen.<br />
So ist <strong>ein</strong> Ich ohne das Du nicht denkbar, und das Ich kann sich nur in Beziehung<br />
zum Du entwickeln.<br />
Ein weiterer wichtiger Begriff der Integrativen Therapie ist die Intersubjektivität. Beziehung<br />
spielt sich immer zwischen zwei Subjekten statt (Bezogens<strong>ein</strong> des Menschen auf den Anderen).<br />
Intersubjektivität ist somit Ziel jeder Beziehung, auch der therapeutischen. Im Vordergrund<br />
steht deshalb immer die tragfähige empathische Beziehung zwischen dem Patienten/Klienten<br />
und dem (Musik-) Therapeuten.<br />
Literatur<br />
1. Aldridge G (1996): A Walk Through Paris: The Development of Melodic Expression in Music Therapy<br />
with a Breast-Cancer Patient. The arts in Psychotherapy 23: 207-223<br />
2. Beck SL (1991): The Therapeutic Use of Music for Cancer-Related Pain. Oncology Nursing Forum<br />
18: 1237-1337<br />
3. Bellamy MA, Willard PB (1993): Music Therapy: An Integral Component of the Oncology Experience.<br />
The international Journal of Arts Medicine 2: 14-19<br />
4. Bernatzky G, Feichtinger L, Likar R, L<strong>ein</strong>er G, Wendtner F (2000): Musik und Entspannungsanleitung<br />
bei chronischen Rückenschmerzen. 8. Wiss. Tagg. der Österr. Schmerzges., Abstr. 23<br />
5. Berner MM, Herrlen-Pelzer S (1996): Rezeptive Musiktherapie mit Krebspatienten. Ergebnisse<br />
<strong>ein</strong>er Pilotstudie. Klinikarzt 25: 243-247<br />
90 m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum