Fibromyalgie â endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg
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Hans-Dieter Basler <strong>Fibromyalgie</strong> – Endpunkt <strong>ein</strong>es Prozesses der Chronifizierung von Schmerz?<br />
3. Gültigkeit des vorgelegten Konzeptes<br />
Die <strong>Fibromyalgie</strong> ist definiert durch Schmerzen sowohl in der rechten als auch der linken<br />
Körperhälfte, oberhalb und unterhalb der Taille und in den Gliedmaßen sowie durch <strong>ein</strong>e<br />
Schmerzangabe bei mindestens 11 von 18 definierten Tender Points bei Palpation. Unter der<br />
Hypothese, das Vollbild der <strong>Fibromyalgie</strong> entwickele sich erst im Laufe der Chronifizierung<br />
des Schmerzes, müsste die Anzahl der schmerzhaften Tender Points abhängig s<strong>ein</strong> von<br />
dem Ausmaß der Chronifizierung <strong>ein</strong>es Schmerzleidens. Hüppe et al. (2004) überprüften<br />
diese Hypothese an <strong>ein</strong>er Stichprobe von 875 Personen, die bei <strong>ein</strong>er repräsentativen Befragung<br />
der Lübecker Bevölkerung angaben, unter Rückenschmerz zu leiden. Diese Personen<br />
wurden zu <strong>ein</strong>er medizinischen und psychologischen Untersuchung <strong>ein</strong>geladen. Die Anzahl<br />
der aktiven Tender Points wurden nach den Kriterien des American College of Rheumatology<br />
festgestellt. Außerdem wurden die Probanden in Analogie zu dem von von Korff et al.<br />
(1992) vorgeschlagenen Index <strong>ein</strong>em Schweregrad des Rückenschmerzes zugeordnet.<br />
Hierbei wurde die Schmerzintensität und die Funktionsbe<strong>ein</strong>trächtigung berücksichtigt.<br />
Aus Abb. 3 ist zu entnehmen, dass bei der Stichprobe das FMA-Kriterium „11 von 18 Tender<br />
Points positiv“ bei 2,9 % der Personen erfüllt war. Abb. 4 demonstriert, dass die zuvor geäußerten<br />
Erwartungen erfüllt wurden: Die Anzahl der schmerzhaften Tender Points ist abhängig<br />
von dem Schweregrad der Schmerzerkrankung. Die Autoren berichten außerdem, dass<br />
sich die nicht obligaten psychischen Begleitsymptome der <strong>Fibromyalgie</strong> mit zunehmendem<br />
Schweregrad des Rückenschmerzes immer stärker heraus bildeten.<br />
Dieses Ergebnis wird als Beleg dafür angesehen, dass sich die diagnostischen Kriterien der<br />
<strong>Fibromyalgie</strong> erst im Prozess der Chronifizierung <strong>ein</strong>er Schmerzkrankheit entwickeln. Die<br />
sich hier zeigende zunehmende Hyperalgesie ist zudem vergesellschaftet mit zunehmendem<br />
psychologischen Distress.<br />
54 m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum