Fibromyalgie â endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg
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Stefan Lautenbacher <strong>Fibromyalgie</strong>: Eine Störung der Verarbeitung aversiver Reize<br />
Schmerzschwellen aufweisen, sondern auch auf laute Töne empfindlicher reagieren<br />
(McDermid et al, 1996). Diese erhöhte Geräuschempfindlichkeit ist den Patienten auch bewusst.<br />
Des weiteren konnte gezeigt werden, dass Fibromyalgiker auch auf schmerzbezogene<br />
Wörter stärker mit <strong>ein</strong>er Aufmerksamkeitszuwendung reagieren bzw. sich von solchen<br />
Wörtern nicht ablenken lassen (Dehghani et al, 2003). Eine starke Fokussierung der Aufmerksamkeit<br />
auf potentiell aversive Reize ist bei Fibromyalgikern also sehr wahrsch<strong>ein</strong>lich.<br />
Psychoendokrine Wahrnehmungsfilter: Stresshormone unterstützen die Aufmerksamkeitslenkung<br />
und helfen unter belastenden Bedingungen die Wahrnehmung aversiver Reize zu<br />
reduzieren. Trotz nicht <strong>ein</strong>heitlicher Datenlage ist zu vermuten, dass Patienten mit <strong>Fibromyalgie</strong><br />
die Stresshormonachse schlechter aktivieren können und auch unter Ruhebedingungen<br />
geringere Mengen von Stresshormonen, speziell von Kortisol ausschütten (siehe z.B.<br />
Griep et al, 1998). In <strong>ein</strong>er ganz neuen Studie konnten wir zeigen, dass die Kortisolreagibilität<br />
(die Suppression von Kortisol nach Dexamethason und das Ansteigen des Kortisolspiegels<br />
nach dem Aufwachen) und die Schmerzempfindlichkeit sowie der spontane <strong>Fibromyalgie</strong>schmerz<br />
substantiell korrelieren (siehe Abbildung 5). Dies sind erste Hinweise, dass die<br />
Hypervigilanz bei Fibromyalgikern nicht nur <strong>ein</strong> kognitives Geschehen ist, sondern dass auch<br />
hormonelle Bedingungen es den Patienten erschweren, aversive Reize frühzeitig in ihrer<br />
Wirkung zu unterdrücken.<br />
Korrelationskoeffizient<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
Druck - TP Druck - KP Hitze - TP Hitze - KP <strong>Fibromyalgie</strong>-<br />
Schmerz<br />
Abb. 5: Multiple Korrelationen zwischen der Kortisol-Reagibilität (Suppression durch Dexamethason<br />
(0.5 mg), morg<strong>endlich</strong>er Kortisolanstieg nach dem Erwachen) und den Druck– bzw. Hitzeschmerzschwellen<br />
an <strong>ein</strong>em Tender Point (TP) und an <strong>ein</strong>em Kontrollpunkt (KP) sowie dem spontanen <strong>Fibromyalgie</strong>schmerz<br />
(Lautenbacher et al., unveröffentlichte Daten)<br />
m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum<br />
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