Fibromyalgie â endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg
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Manfred Ruoß, Kerstin Harrabi Entspannung, Imagination, Biofeedback<br />
Entspannung, Imagination, Biofeedback<br />
Manfred Ruoß, Kerstin Harrabi<br />
1. Überblick<br />
Entspannungsverfahren sind häufig verwendete Techniken der psychologischen Schmerzbehandlung,<br />
die in der Regel gem<strong>ein</strong>sam mit anderen Methoden <strong>ein</strong>gesetzt werden. Das<br />
Erlernen <strong>ein</strong>er Entspannungstechnik ist üblicherweise <strong>ein</strong> Modul in <strong>ein</strong>em psychoedukativen<br />
Gruppenprogramm zur Schulung und Behandlung von chronischen Schmerzpatienten (z. B.<br />
Kröner-Herwig & Basler, 1998).<br />
Auch im Schmerzbewältigungsprogramm, das im Schmerzzentrum der Fachklinik <strong>Enzensberg</strong><br />
alle Patienten durchlaufen, bildet die Vermittlung von Entspannungsfertigkeiten <strong>ein</strong>en<br />
integralen Bestandteil. Mit Entspannung lassen sich für die Schmerzbehandlung günstige<br />
Effekte erzielen. Dies gilt für „klassische“ Entspannungsmethoden, Imagination und Biofeedback<br />
gleichermaßen. Diese Effekte sind:<br />
1. Entspannungszustände gehen mit physiologischen Reaktionen <strong>ein</strong>her (Reduktion des<br />
Muskeltonus, Reduktion von Herzrate und Blutdruck, vegetative Umschaltung, Änderung<br />
der Hirnstromaktivität etc.), die sowohl <strong>ein</strong>er kurzfristigen physiologischen Erregung<br />
(Stressreaktion) als auch den langfristigen Auswirkungen der Schmerzen (Myogelosen,<br />
Verkürzung der Muskulatur etc.) entgegenwirken. Entspannung wirkt physiologisch antagonistisch<br />
zur Reaktion des Körpers auf Stress bzw. Schmerz.<br />
2. Der subjektiv erlebte Zustand von Ruhe, Schläfrigkeit, Wärme und Wohlbefinden wirkt<br />
antagonistisch zum Erleben von Schmerz. Entspannung aktiviert auch auf physiologischer<br />
Ebene schmerzhemmende Mechanismen (Auslösung positiver Emotionen)<br />
3. Entspannung erzeugt <strong>ein</strong>en schmerzablenkenden Bewussts<strong>ein</strong>szustand. Auch dies führt<br />
– physiologisch – zu <strong>ein</strong>er Verstärkung hemmender Mechanismen.<br />
4. Hat <strong>ein</strong> Patient <strong>ein</strong> Entspannungsverfahren erlernt, so erlebt er sich selbst dem Schmerz<br />
gegenüber nicht mehr hilflos ausgeliefert. Er erfährt <strong>ein</strong>e Steigerung s<strong>ein</strong>er Selbstwirksamkeitsüberzeugungen.<br />
Diese Wirkung ist <strong>ein</strong> generelles Ziel <strong>ein</strong>er optimierten<br />
Schmerzbewältigung, die auf <strong>ein</strong>e Verbesserung der Selbstmanagementfähigkeiten abzielt.<br />
5. Entspannung führt zu <strong>ein</strong>em verbesserten Körperempfinden. Die gestörte Wahrnehmung<br />
bzw. Interpretation von Körpersignalen ist für Schmerzpatienten <strong>ein</strong> generelles Problem.<br />
Entspannung kann hier zu <strong>ein</strong>er neuen Balance führen.<br />
6. Das Erlernen von Entspannung hilft <strong>ein</strong>em Patienten besser zu erkennen, in welchen<br />
Situationen er körperliche Stressreaktionen zeigt.<br />
7. Entspannung ermöglicht <strong>ein</strong>en veränderten Umgang mit Belastungen. Entspannung kann<br />
daher als <strong>ein</strong> Baust<strong>ein</strong> allgem<strong>ein</strong>er Stressbewältigungstechniken <strong>ein</strong>gesetzt werden.<br />
m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum<br />
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