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Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

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Manfred Ruoß, Kerstin Harrabi Entspannung, Imagination, Biofeedback<br />

� Zu Beginn des Trainings werden manchmal vorhandene Schmerzen und Unruhe stärker<br />

erlebt.<br />

� Patienten motivieren, regelmäßig zu üben; Effekte werden erst nach <strong>ein</strong>iger Zeit stabil.<br />

� Entspannung aus dem therapeutischen Setting lösen und in den Alltag transferieren.<br />

PMR ist das mit großem Abstand am besten evaluierte Entspannungsverfahren und im Prinzip<br />

bei allen Schmerzzuständen wirksam. Es gibt über 200 Studien, die die Wirksamkeit belegen<br />

(Rehfisch und Basler, 2004). Dies ist für uns <strong>ein</strong> wesentliches Argument, bei der Vermittlung<br />

von Entspannung schwerpunktmäßig mit PMR zu arbeiten.<br />

2.2 Autogenes Training<br />

Beim Autogenen Training (AT) werden schrittweise die Vorstellungen von Schwere und<br />

Wärme <strong>ein</strong>geübt. In der Praxis wird zwischen Grundübungen (Schwere, Wärme), speziellen<br />

Organübungen ( Herz-/Pulsübung, Atemübung, Bauchraumübung, Kopfübung bzw. Stirnkühle)<br />

und der Oberstufe unterschieden. Der Therapeut vermittelt dem Patienten, autosuggestive<br />

Formeln, um körperliche Effekte zu erzielen. Begonnen wird mit der Ruhetönung, die k<strong>ein</strong><br />

eigenständiger Übungsteil ist (wie z. B. die Schwereübung), sondern <strong>ein</strong>e Zielstellung, <strong>ein</strong>e<br />

Einstimmung oder <strong>ein</strong>e „Überschrift“ zur Gesamtübung, die nach <strong>ein</strong>iger Übungszeit erst zur<br />

Wirkung kommt.<br />

Bei der Schwereübung geht es um das subjektive Erleben von Muskelentspannung. Mit Hilfe<br />

der Wärmeübung wird Einfluss auf die Gefäßregulierung (Gefäßweitstellung, Nachlassen<br />

des Sympathikusimpulses) genommen. Die speziellen Organübungen können je nach Beschwerden<br />

des Patienten <strong>ein</strong>gesetzt werden. Zum Beispiel wird bei Kopfschmerz und Migräne<br />

die Kopfübung <strong>ein</strong>gesetzt, bei Bauchbeschwerden die Bauchraumübung. Es ist aber auch<br />

möglich, die speziellen Organübungen komplett zu vermitteln. Bei kontinuierlichem Training<br />

benötigt man durchschnittlich vier Monate, um die Teilübungen der Unterstufe zu beherrschen.<br />

In der folgenden Zeit kommt es darauf an, die psychophysische Umschaltung durch<br />

weiteres regelmäßiges Trainieren immer mehr zu automatisieren und dadurch die Zeit bis<br />

zum Eintritt der Gesamtentspannung zu verkürzen. Die Formeln werden zusammengefasst<br />

und weiter verkürzt. Nach <strong>ein</strong>em halben Jahr genügen oft schon die Vorstellung der Worte:<br />

Ruhe, Schwere, Wärme, Puls und Atmung ruhig, Bauch warm, Stirn kühl (bzw. Kopf bleibt<br />

leicht und frei). Die Oberstufe des Autogenen Trainings entspricht Imaginationsübungen,<br />

welche auf <strong>ein</strong>em tiefenpsychologischen Konzept basieren.<br />

Bisher gilt, dass es wenige kontrollierte Therapiestudien mit Schmerzpatienten gibt, das Wissen<br />

über die Wirksamkeit des AT bei der Behandlung chronischer Schmerzen also gering ist.<br />

Hat <strong>ein</strong> Schmerzpatient (prämorbid) allerdings fundierte Erfahrungen im Umgang mit AT und<br />

kann er damit gute Entspannungseffekte erzielen, so sollte er dieses Verfahren beibehalten.<br />

Ansonsten gilt, dass PMR als Erstverfahren dem AT vorzuziehen ist. Dies nicht nur wegen<br />

der besseren empirischen Absicherung der Effizienz sondern auch aus r<strong>ein</strong> pragmatischen<br />

m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum<br />

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