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Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

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Wolfgang Hausotter Sozialmedizinische Aspekte der <strong>Fibromyalgie</strong><br />

zu spät erfolgende Überweisung zur psychotherapeutischen Behandlung als Kränkung. Eine<br />

Psychotherapie lehnen sie ab und hegen den Verdacht, man glaube ihnen die Schmerzen<br />

nicht.<br />

5. Prognose<br />

Für <strong>ein</strong> chronisches Schmerzsyndrom gelten ganz allgem<strong>ein</strong> als prognostisch günstig:<br />

• hoher Leidensdruck<br />

• hohe Therapiemotivation<br />

• positive Therapieerwartung<br />

• Aufrechterhaltung der Symptome eher durch negative als durch positive Verstärkung,<br />

• vorhandene psychosoziale Perspektiven<br />

• Fehlen <strong>ein</strong>er psychiatrischen Begleiterkrankung<br />

• Akzeptanz der vorgeschlagenen Therapie, des Therapeuten und des vorgesehenen<br />

Konzeptes<br />

• nicht zuletzt <strong>ein</strong> abgeschlossenes Rentenverfahren<br />

Als ungünstige Faktoren gelten:<br />

• Angst vor <strong>ein</strong>er Veränderung<br />

• Resignation<br />

• starke externale Attribuierung<br />

• ausgeprägter primärer, sekundärer und tertiärer Krankheitsgewinn<br />

• Aufrechterhaltung der Störung durch positive Verstärker<br />

• auch schwebendes Rentenverfahren<br />

Bei länger persistierenden Beschwerden besteht oft trotz intensiver interdisziplinärer therapeutischer<br />

Bemühungen – <strong>ein</strong>schließlich stationärer medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen<br />

– die Tendenz, sich nicht mehr in das Arbeitsleben <strong>ein</strong>zugliedern und damit zur Berentung.<br />

Häufig ist dann innerlich der Rückzug aus dem Berufsleben schon vollzogen, berufliche<br />

Perspektiven werden nicht mehr gesehen.<br />

Dies wird oft auch von außen induziert: „M<strong>ein</strong> Hausarzt m<strong>ein</strong>t auch, ich muss die Rente bekommen.“<br />

„Das Arbeitsamt hält mich nicht mehr für vermittelbar.“ Die Zukunftsperspektiven<br />

liegen dann längst im privaten Bereich in der Versorgung der Enkel, im Garten, bei Reisen<br />

etc. Rehabilitationsmaßnahmen werden dann nur als störend empfunden und mit der Gewissheit<br />

angetreten, „es hilft sowieso nichts“.<br />

6. Gutachtliche Beurteilung<br />

Der Gutachter steht im Spannungsfeld zwischen den manchmal aggressiv fordernden und<br />

durch Selbsthilfegruppen darin bestärkten Antragstellern und den fehlenden objektiven Be-<br />

68 m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum

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