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Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

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I. Haase, K. Klimczyk, O. Kuhnt, M. Ruoß Effekte multimodaler Schmerztherapie<br />

Besondere Behandlungsschwerpunkte des Interdisziplinären Schmerzzentrums sind chronische<br />

Wirbelsäulenschmerzsyndrome nach Bandscheiben- und sonstigen Wirbelsäulenoperationen,<br />

aber auch anderer Ursachen. In den letzten Jahren wurden zudem immer wieder –<br />

und mit steigender Tendenz – Patienten mit der Diagnose <strong>Fibromyalgie</strong> behandelt, die als<br />

besonders schwer therapierbar gelten.<br />

<strong>Fibromyalgie</strong> oder Faser-Muskel-Schmerz (FM) ist <strong>ein</strong>e chronische, nicht-entzündliche Erkrankung,<br />

die durch ausgedehnte starke Schmerzen in der Muskulatur und den Sehnenansätzen<br />

sowie erhöhte Empfindlichkeit an bestimmten Schmerzdruckpunkten (sog. „Tender-<br />

Points“) charakterisiert und nach bisherigem Wissensstand nicht <strong>ein</strong>deutig psychisch bedingt<br />

ist. Menschen, die an dieser Erkrankung leiden, berichten oft auch über Schlafstörungen,<br />

Müdigkeit, Morgensteifigkeit, Symptome <strong>ein</strong>es Colon Irritabile und zahlreiche andere Symptome.<br />

Zu Definition, Ursachen und Behandlungsansätzen der <strong>Fibromyalgie</strong> vergleiche neben<br />

der <strong>ein</strong>schlägigen Literatur [1 – 26] auch die anderen Beiträge in diesem Band.<br />

Mit der vorliegenden Untersuchung sollten Antworten auf die Frage gefunden werden, welchen<br />

mittelfristigen Effekt die hier dargestellte stationäre Behandlung bei Schmerzpatienten<br />

mit und ohne <strong>Fibromyalgie</strong> erzielen kann.<br />

2. Methodik<br />

Es wurde <strong>ein</strong>e Sekundäranalyse <strong>ein</strong>er Verlaufsbeobachtung mit drei Messzeitpunkten von<br />

ehemaligen Patienten des Schmerzzentrums durchgeführt. Zwischen Oktober 2002 und<br />

März 2003 wurden 181 im Schmerzzentrum behandelte Patienten, darunter 17 Patienten mit<br />

der Haupt- oder Nebendiagnose <strong>Fibromyalgie</strong>, vor Aufnahme, bei Entlassung sowie sechs<br />

Monate nach Entlassung mit dem Schmerzfragebogen der Deutschen Gesellschaft zum Studium<br />

des Schmerzes (DGSS) schriftlich befragt (Prä-Post-Design ohne Vergleichsgruppe).<br />

Wesentliche Zielgrößen waren Schmerzintensität, Be<strong>ein</strong>trächtigung durch Schmerzen, Depression<br />

und verschiedene Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Diese<br />

Zielgrößen wurden durch die folgenden Messinstrumente – die alle im DGSS-Fragebogen für<br />

Schmerzpatienten enthalten sind – operationalisiert:<br />

� Schmerzstärke: Numerische Ratingskalen [27]<br />

� Be<strong>ein</strong>trächtigung durch Schmerzen: Pain Disability Index – PDI [28]<br />

� Depression: Allgem<strong>ein</strong>e Depressions Skala – ADS [29]<br />

� Aspekte der Lebensqualität: SF-36 – Fragebogen zum Gesundheitszustand [30]<br />

Von der Analyse ausgeschlossen wurden Patienten mit <strong>ein</strong>er Aufenthaltsdauer von weniger<br />

als 16 Tagen oder ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Bei Wiederholungsaufenthalten<br />

im Beobachtungszeitraum wurde jeweils nur der erste Aufenthalt berücksichtigt.<br />

Aufgrund des explorativen Charakters der Untersuchung und der geringen Zahl der <strong>Fibromyalgie</strong>-Patienten<br />

wird auf die Darstellung von Signifikanzen verzichtet. Zur besseren Ver-<br />

110 m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum

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