Fibromyalgie â endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg
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Winfried Häuser <strong>Fibromyalgie</strong>syndrom – <strong>ein</strong>e somatoforme Schmerzstörung?<br />
von FMS bei Frauen in der Menopause bzw. früher Menarche beschrieben haben. Wenige<br />
Schwangerschaften bzw. Geburten sowie niedrige soziale Schicht waren ebenfalls Risikofaktoren<br />
für die Entstehung <strong>ein</strong>es FMS (8).<br />
5. Eigene Untersuchungen<br />
Zur Vermeidung von Selektionseffekten ersch<strong>ein</strong>t die Untersuchung von FMS- Patienten aus<br />
verschiedenen Ebenen der Versorgung sinnvoll Bei Begutachtungen im Rahmen der Sozialgerichtsbarkeit<br />
liegen von den Probanden teilweise umfangreiche Unterlagen von Vorbehandlungen,<br />
auch aus dem psychiatrisch-psychotherapeutischen Bereich vor, an Hand derer<br />
sich die aktuellen Angaben der Patienten im Rahmen von strukturierten Interviews überprüfen<br />
lassen.<br />
Material und Methoden<br />
Es wurden alle vom Autor im Auftrag des (Landes-)Sozialgerichtes für das Saarland durchgeführten<br />
schmerztherapeutischen und/oder psychosomatischen Gutachten von Januar<br />
1999 bis Juni 2004, in denen die Diagnose <strong>ein</strong>es FMS gestellt wurde, retrospektiv ausgewertet.<br />
Die Begutachtung erfolgte nach den Empfehlungen von schmerz- und psychotherapeutischen<br />
Fachgesellschaften (19) und umfasste u. a. <strong>ein</strong>e schmerztherapeutische Anamnese,<br />
<strong>ein</strong> psychiatrisches Interview anhand der ICD-10 Diagnose Checkliste (29), die Mainzer Biografische<br />
Anamnese für Schmerzpatienten MSBA-S (1) sowie die Auswertung des Deutschen<br />
Schmerzfragebogens DSF (30) und ab Januar 2002 auch des Fragebogens über<br />
traumatische Erlebnisse und Deprivation in der Kindheit CTQ (31).<br />
Als schwerer sexueller Missbrauch wurden Angaben von vaginalen, oralen oder analen Penetrationserfahrungen<br />
definiert. Als schwere körperliche Misshandlungen wurden Angaben<br />
von Schlägen mit harten Gegenständen und/oder äußerlich sichtbaren Verletzungszeichen<br />
definiert. Anhand der Angaben im DSF zur Schulbildung, zum Berufsstatus sowie zum Einkommen<br />
wurde <strong>ein</strong> sozialer Schichtindex errechnet (32). Weitere Daten zur somatischen<br />
Ausschlussdiagnostik, psychiatrischen Vorgeschichte sowie früheren und aktuellen Behandlungen<br />
wurden den Akten des Sozialgerichtes, der Rentenversicherungsträger und der Versorgungsämter<br />
sowie angeforderter Unterlagen aktueller Behandler entnommen. Die Diagnose<br />
des <strong>Fibromyalgie</strong>syndroms wurde anhand der Aktenlage (Ausschluss entzündlichrheumatischer<br />
Erkrankungen und Hypo- bzw. Hyperthyreosen), im Einzelfall selbst durchgeführter<br />
technischer Untersuchungen sowie der Kriterien des American College of Rheumatology<br />
(ACR) gestellt (6). Zusätzlich wurden mindestens drei Nebenkriterien nach Müller und<br />
Lautenschläger für die Diagnose FMS vorausgesetzt (9). Eine Schweregrad<strong>ein</strong>teilung des<br />
FMS erfolgte anhand <strong>ein</strong>er eigenen, für die gutachterliche Beurteilung entwickelten Graduierung<br />
(33) in Analogie zur Schweregrad<strong>ein</strong>teilung entzündlich rheumatischer Erkrankungen in<br />
den Anhaltspunkten für die ärztliche Gutachtertätigkeit (34). Anhand der Parameter Progre-<br />
m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum<br />
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