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Fibromyalgie – endlich ein Ausweg - m&i-Klinikgruppe Enzensberg

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Manfred Ruoß, Kerstin Harrabi Entspannung, Imagination, Biofeedback<br />

Gründen: PMR lässt sich üblicherweise in <strong>ein</strong>em kürzeren Zeitrahmen als AT erlernen. Viele<br />

Schmerzpatienten haben mit Autosuggestionen und der notwendigen Konzentration beim AT<br />

Probleme. Auch die Patienten, die Entspannung als etwas Unnötiges bewerten, haben<br />

Schwierigkeiten mit dem AT. Für diese ist das Erlernen der PMR leichter, da sie hier in <strong>ein</strong>em<br />

gewissen Maß aktiv s<strong>ein</strong> können (Anspannung - Entspannung von Muskelgruppen).<br />

2.3 Imaginative Techniken<br />

Bei Imaginativen Techniken wird mit Vorstellungen meist bildhafter Art gearbeitet. Ein Zustand<br />

von Entspanntheit ist Vorraussetzung für die Arbeit mit Imaginationen. Innere Bilder<br />

oder Imaginationen treten im Alltag spontan im entspannten Zustand auf („Tagträume“). Sie<br />

können durch Meditation, spezifische Übungen oder Hypnose gezielt induziert werden. Wir<br />

verfügen als Menschen über die Fähigkeit, spontan aus uns heraus selbständig Imaginationen<br />

zu aktivieren.<br />

In der Psychotherapie haben sich imaginative Techniken als eigenständige Therapieformen<br />

(Achterberg, 1987; Reddemann, 2002) etabliert. In der psychologischen Schmerztherapie<br />

lassen sich Imaginationen als Therapieelemente in eigenständigen Übungen („Fantasiereisen“),<br />

als schmerztransformierende Imaginationen oder zur Vertiefung von Entspannung und<br />

Ablenkung <strong>ein</strong>setzen. Wir unterscheiden:<br />

1. Ruhebilder im Rahmen von PMR zur Vertiefung der Entspannung<br />

2. Fantasiereisen als Entspannungs- und Ablenkungsübung<br />

3. Schmerzverarbeitende Imaginationen<br />

Unter schmerverarbeitenden Imaginationen sind schmerzfokussierende Imaginationen („stellen<br />

sie sich ihren Schmerz als intensive, grell leuchtenden Farbe vor, stellen sie sich vor, wie<br />

diese Farbe immer kräftiger wird“) und schmerzdefokussierende Imaginationen („ihre Aufmerksamkeit<br />

richtet sich jetzt auf die Vorstellung <strong>ein</strong>es kühlen Bergsees“) zu verstehen. Es<br />

können schmerzinkompatible Imaginationen (z. B. angenehme Naturbilder) und schmerztransformierende<br />

Imaginationen („ihr Schmerz verblasst“) durch Autosuggestion oder durch<br />

Instruktion aktiviert und zur besseren Schmerzbewältigung therapeutisch genutzt werden.<br />

Grundsätzlich sollten Patienten mit chronischen Schmerzen lernen, positive Vorstellungsbilder<br />

verstärkt zu aktivieren. Sinnvoll ist auch immer <strong>ein</strong> kombiniertes Training von Entspannung<br />

und Imagination. Imagination hat dabei verschiedene Wirkungen:<br />

� Entspannung wird vertieft<br />

� Positive Emotionen werden aktiviert, diese wirken schmerzhemmend<br />

� Schmerzablenkung in der Entspannung wird verstärkt<br />

� Physiologische Vorgänge (z. B. Tonusreduktion, Erwärmung) werden unterstützt<br />

� Imaginative Transformation des Schmerzerlebens wird möglich<br />

Imaginative Übungen, die den Schmerz (de)fokussieren und transformieren, ermöglichen<br />

dem Patienten <strong>ein</strong>e Aus<strong>ein</strong>andersetzung mit dem Schmerzerleben und verstärken Überzeu-<br />

98 m&i-Fachklinik <strong>Enzensberg</strong> | Interdisziplinäres Schmerzzentrum

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