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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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echtsextremen Demonstranten gesetzten Themen anzustoßen, <strong>die</strong> sich nicht<br />

auf <strong>die</strong> einfache Empörung über das jeweils konkrete Ereignis reduziert. So haben<br />

<strong>die</strong>se Initiativen vielfach dazu beitragen, das <strong>dem</strong>okratische Bewusstsein<br />

im <strong>kommunale</strong>n Nahraum insgesamt zu fördern.<br />

Insofern eröffnet <strong>die</strong> oftmals mühselige und aufreibende <strong>Auseinandersetzung</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>dem</strong> spektakulären und provozierenden öffentlichen Auftreten von Rechtsextremisten<br />

auch Chancen, verkrustete zivilgesellschaftliche Strukturen im Gemeinwesen<br />

zu aktivieren und neu zu beleben. In ihrem „Drei-Säulen-Konzept“<br />

postuliert <strong>die</strong> NPD unter anderem den „Kampf um <strong>die</strong> Straße“. Diese Herausforderung<br />

sollten Kommunen und <strong>die</strong> Zivilgesellschaft annehmen. Nicht als<br />

Aufforderung zur physischen <strong>Auseinandersetzung</strong>, sondern als Erinnerung daran,<br />

dass <strong>die</strong> in den Außendarstellungen von Städten und Gemeinden oftmals<br />

in Anspruch genommenen Begriffe „Demokratie“ und „Weltoffenheit“ nicht<br />

an sich existieren, sondern ständig aufs neue erkämpft und verteidigt werden<br />

müssen. Hier<strong>für</strong> bedarf es neben einem langen Atem, Diskussionsbereitschaft<br />

und Geduld auch tragfähiger Konzepte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Einbindung möglichst vieler<br />

kommunalpolitischer und zivilgesellschaftlicher Akteure ermöglichen. Auch<br />

hier<strong>für</strong> muss das Rad nicht neu erfunden werden. Die folgende „Checkliste“<br />

trägt einige Erfahrungen und Ideen zusammen, <strong>die</strong> sich an unterschiedlichen<br />

Orten in der <strong>Auseinandersetzung</strong> <strong>mit</strong> rechtsextremen Aufmärschen und darüber<br />

hinaus bewährt haben.<br />

Aus der Praxis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />

Die Problemwahrnehmung in einer Kommune ist häufig sehr unterschiedlich.<br />

Örtliche Jugendgruppen wollen den Protest vorantreiben und den Aufmarsch<br />

verhindern, Stadtrat und Kaufleute haben womöglich Sorgen um das Image<br />

des Ortes und wollen den Aktionen der Rechten möglichst wenig Aufmerksamkeit<br />

zukommen lassen. Bürgerinnen und Bürger sind empört bis uninteressiert,<br />

<strong>die</strong> Verwaltung wartet auf eine Entscheidung der Gerichte. Diese pointierte<br />

Darstellung beschreibt das Spannungsfeld, in <strong>dem</strong> engagierte Gruppen<br />

und Personen über lokal(politisch)e Schranken hinweg gegen rechtsextreme<br />

Demonstrationen vorgehen müssen.<br />

Rechtsextremismus und öffentlicher Raum 103

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