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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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2. Schaffung eines breiten Bündnisses der Demokraten und Zivilgesellschaft<br />

zur Positionierung und Mobilisierung des Widerstands.<br />

3. Informationen und Öffentlichkeitsaktivitäten zu rechtsextremen Strukturen,<br />

Strategien, regionaler Szene zur Herstellung von Gegenöffentlichkeit.<br />

4. Flankierende politische Forderungen und Initiativen unter anderem zum<br />

NPD-Verbot.<br />

5. Rechtliche Beratung und Informationen zu Möglichkeiten und Chancen der<br />

Verhinderung im Rahmen des Baurechts.<br />

6. Kooperation <strong>mit</strong> Polizei, Verfassungsschutz, Landesbehörden, regelmäßige<br />

Termine unter Beteiligung des Innenministeriums, Austausch <strong>mit</strong> anderen<br />

Kommunen.<br />

Die Stadt Delmenhorst setzte so<strong>mit</strong> frühzeitig auf den Erwerb des Hotels und<br />

erwarb letztlich das Gebäude <strong>für</strong> 3 Millionen Euro, darunter fast eine Millionen<br />

Spendengelder der Bürger der Stadt. Das Gebäude stand seit<strong>dem</strong> leer, eine Einigung<br />

über den weiteren Verwendungszweck des Gebäudes war zwischen Bürgern<br />

und Stadt nicht zu erzielen, letztlich wird das Gebäude nun 2009 abgerissen.<br />

In <strong>dem</strong> Sechs-Stufen-Plan sind <strong>die</strong> Möglichkeiten einer Kommune beschrieben.<br />

Von zentraler Bedeutung ist jedoch <strong>die</strong> Einschätzung, ob es sich um eine reale<br />

Kaufabsicht oder ein Scheingeschäft handelt. Im Fall von Delmenhorst ist <strong>die</strong>s<br />

bis heute unklar, letzteres darf angenommen werden.<br />

Aus zivilgesellschaftlicher Sicht muss gefragt werden dürfen: Was darf <strong>die</strong> Verhinderung<br />

eines (möglichen) NPD-Zentrums den Steuerzahler kosten? Und in<br />

einem weitere Schritt kann man fragen: Wäre nicht auch das Binden von 3,4<br />

Millionen Euro Kapital der Rechtsextremen durch einen überhöhten Kaufpreis<br />

<strong>für</strong> eine marode und nachweislich nicht wirtschaftlich zu unterhaltende Immobilie<br />

eine Strategie? Wäre nicht der eigentliche Nutzungszweck durch Kontrolle<br />

und Nutzung behördlicher Auflagen zu verhindern, wie zum Beispiel bezüglich<br />

des „Heisenhof“ in Verden praktiziert? Wäre <strong>die</strong> Gründung einer Stiftung<br />

„Delmenhorst ist bunt!“ <strong>mit</strong> einem Kapital jener ca. 3 Millionen Euro, <strong>die</strong> damals<br />

gezahlt wurden und <strong>die</strong> pro Jahr etwa 100.000 Euro Zinsen zur Ausschüttung<br />

<strong>für</strong> bunte Projekte, Jugendförderung und vieles mehr abgeworfen hätten<br />

– der erste verstetigte „Lokale Aktionsplan“ Deutschlands – eine Nachricht,<br />

<strong>die</strong> Delmenhorst positiv besetzt auf <strong>die</strong> Landkarte gebracht hätte? Wäre das<br />

nicht eine reizvolle Alternative gewesen? Angesichts der oft fehlenden instituti-<br />

188 Rechtsextremismus und öffentlicher Raum

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