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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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2. Politische Bündnisse gegen <strong>die</strong> extreme Rechte fördern<br />

Kommunen, <strong>die</strong> eine offensive Handlungsstrategie gegen Rechts entwickeln wollen,<br />

sollten dazu einen Ratsbeschluss herbeiführen, der von allen <strong>dem</strong>okratischen<br />

Parteien <strong>mit</strong>getragen wird und eine Signalwirkung <strong>für</strong> das politische Klima in der<br />

Kommune hat. Wichtig sind Moderatoren, <strong>die</strong> Kontakte zwischen Politik, Verwaltung<br />

und den verschiedensten zivilgesellschaftlichen Gruppierungen eines lokalen<br />

Netzwerks knüpfen können. Geeignet dazu sind Personen des öffentlichen<br />

Lebens, <strong>die</strong> zwischen ganz unterschiedlich ausgerichteten Parteien und Gruppierungen<br />

ver<strong>mit</strong>teln können. Demokratische Netzwerke sollten <strong>die</strong> gesellschaftliche<br />

Vielfalt berücksichtigen, eine Stärkung <strong>dem</strong>okratischer Willensbildung anstreben<br />

und gemeinsam langfristig wirksame Handlungsansätze entwickeln.<br />

Oftmals wird <strong>die</strong> <strong>Auseinandersetzung</strong> <strong>mit</strong> Rechtsextremismus an <strong>die</strong> Politik delegiert.<br />

Eine lebendige Demokratie, <strong>die</strong> in der Lage ist, Gestaltungsspielräume des<br />

Rechtsextremismus nachhaltig einzuengen, wird jedoch in erster Linie durch <strong>die</strong><br />

aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geschaffen, <strong>die</strong> in ihr leben. Politik<br />

und Verwaltung kommt hierbei eine Anregungsfunktion zu. Ihre Aufgabe<br />

ist es, Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Menschen sich zur Förderung<br />

eines gleichberechtigten Miteinanders zusammenschließen und in das lokale Gemeinwesen<br />

einmischen und beteiligen können. Bei der Entwicklung wirkungsvoller<br />

Maßnahmen gegen rechtspopulistische und rechtsextremistische Aktivitäten<br />

kommt zivilgesellschaftlichen Netzwerken, lokalen Gruppen und Initiativen vor Ort<br />

eine besondere Bedeutung zu. Die entschiedene Positionierung gegen Rechts ist<br />

dabei nur <strong>die</strong> eine Seite der Medaille: Zugleich sollten <strong>kommunale</strong> Bündnisse <strong>für</strong><br />

Demokratie und Toleranz geschaffen werden, in denen auch Vertreter von Zuwanderervereinigungen<br />

eine aktive Rolle spielen, um multikulturelles Engagement öffentlich<br />

positiv erfahrbar zu machen und im Alltagsleben zu verankern.<br />

Hierzu kann etwa das „Kommunale Bündnis <strong>für</strong> Demokratie und Toleranz“<br />

in Oberhausen unter aktiver Mitwirkung des <strong>kommunale</strong>n Migrationsrats als<br />

nachhaltig wirkungsvolles Praxisbeispiel <strong>die</strong>nen (vgl. Telli 2008: 288). Zur Handlungsorientierung<br />

kann das vom Menschenrechtsbüro Nürnberg erstellte Handlungsprogramm<br />

<strong>die</strong>nen (vgl. Menschenrechtsbüro 2009).<br />

3. Multikulturelles Engagement von unten stärken<br />

Die <strong>kommunale</strong>n Integrations- und Migrationsräte sind wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> interkulturelle<br />

Kommunikation. Zugleich muss allerdings kritisch reflektiert werden,<br />

dass <strong>die</strong> Zusammensetzung der meisten <strong>kommunale</strong>n Migrations- oder<br />

Prävention gegen Rechtsextremismus in der Kommune 295

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