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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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werden können. Darüber hinaus unterstützen <strong>die</strong> Standpunkte-Lehrer/innen<br />

Demokratisierungsprozesse an den Schulen. Die Stärke <strong>die</strong>ser Konzeption ist,<br />

dass <strong>die</strong> Arbeit nicht von externen Fachkräften geleistet wird, sondern intern<br />

koordiniert und durchgeführt werden kann. „Lehrer kennen <strong>die</strong> Nöte ihrer Kollegen<br />

am besten, sie sind vom Fach und <strong>mit</strong> den Beziehungsgeflechten und<br />

Problemen vor Ort vertraut.“ (Vgl. http://www.geschichtslehrerverband-berlin.<br />

de/standpunkte-projekt.htm). Die ausgebildeten Lehrer/innen fungieren einerseits<br />

als Multiplikator/innen, in<strong>dem</strong> sie ihre Kolleg/innen methodisch und inhaltlich<br />

weiterbilden, andererseits qualifizieren sie sich selbst begleitend und<br />

halten so Anschluss an aktuelle Entwicklungen im Themenfeld.<br />

4. Ergänzungsstrukturen zu den Regel<strong>die</strong>nsten<br />

Schließlich lassen sich Angebote unterscheiden, <strong>die</strong> sich als eigenständige<br />

Struktur in Ergänzung bestehender Regelangebote etabliert haben. Hier sind<br />

zum einen <strong>die</strong> oben genannten Mobilen Beratungen sowie <strong>die</strong> Netzwerkstellen<br />

und Opferberatungen zu nennen. Sie übernehmen selbst regulär und verlässlich<br />

<strong>die</strong> Arbeit <strong>mit</strong> bestimmten Zielgruppen unter <strong>dem</strong> thematischen Vorzeichen<br />

der Bearbeitung von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit bzw.<br />

von deren Folgen. Sie füllen eine Lücke im bestehenden Regelangebot, in <strong>dem</strong><br />

sie sich auf <strong>die</strong> Beratung von Zielgruppen beziehen, <strong>die</strong> nicht durch Regelangebote<br />

im Thema versorgt werden (z. B. auch Kommunalpolitiker und Unternehmen,<br />

Verbände und zivilgesellschaftliche Initiativen) oder sich auf einen Arbeitsbereich<br />

fokussieren, der ein hoch spezialisiertes Fachwissens erfordert, das<br />

andere Angebote bislang nicht vorhalten (z. B. Beratung und Begleitung von<br />

Opfern rechtsextremer Gewalt <strong>mit</strong> Mehrfachtraumatisierungen).<br />

Davon lassen sich Ansätze unterscheiden, <strong>die</strong> sich innerhalb bestehender Regelstrukturen<br />

herauskristallisiert haben. Diese ergänzen <strong>die</strong> etablierten Angebote<br />

um Arbeitsbereiche, <strong>die</strong> ein spezielles Setting erfordern. Als Beispiel sei hier<br />

das Beratungsangebot „Elterninitiative gegen rechts“ und sein Partnerprojekt<br />

„(R)auswege“ in Rheinland-Pfalz genannt. Die Elternberatung wurde durch das<br />

frühere Bundesprogramm Entimon angeschoben, ist aber direkt beim Landesjugendamt<br />

angesiedelt und da<strong>mit</strong> Teil seiner Struktur. Auch <strong>die</strong>ses Projekt bietet<br />

thematisch zugeschnittene Fortbildungen <strong>für</strong> Fachkolleg/innen an, in erster Linie<br />

aber stellt es Eltern und Angehörigen von Jugendlichen, <strong>die</strong> in den Einflussbereich<br />

rechtsextremer Gruppierungen geraten, qualifizierte Beratung und Unterstützung<br />

zur Seite. Das Jugendamt unterhält eigene allgemeine Erziehungs- und<br />

Familienberatungsstellen, <strong>die</strong> Elternberatung zum Themenbereich Rechtsextremismus<br />

stellt hier <strong>dem</strong>nach einen eigenständigen Aufgabenbereich dar.<br />

Prävention gegen Rechtsextremismus in der Kommune 277

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