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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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Ein relativ neuer Trend in der Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Unternehmen ist das so genannte<br />

Corporate Citizenship (3). Corporate Citizenship bezeichnet das bürgerschaftliche<br />

Engagement von Unternehmen. Das Unternehmen wird der<br />

Idee nach zum „guten Bürger“, der sich aktiv <strong>für</strong> eine <strong>dem</strong>okratische Zivilgesellschaft<br />

engagiert. Unternehmen können sich über <strong>die</strong> verschiedensten<br />

Formen engagieren: Über Unternehmensspenden von Geld oder Sach<strong>mit</strong>teln,<br />

das kostenlose Überlassen von Leistungen, Produkten oder Logistik, über so<br />

genanntes Sozialsponsoring, das Unternehmen neue Kommunikationskanäle<br />

und gemeinnützigen Organisationen neue Finanzierungswege eröffnet,<br />

oder zweckgebundenes Marketing, wo beim Kauf eines Produkts da<strong>mit</strong> geworben<br />

wird, dass das Unternehmen einen Teil des Gewinns einer Organisation<br />

als „Spende“ zukommen lässt. Ein bekanntes Beispiel ist <strong>die</strong> Spendenaktion<br />

der Brauerei Bitburger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umweltschutzorganisation World Wide<br />

Fund For Nature (WWF). Weitere Formen sind das durch das Unternehmen geförderte<br />

Arbeitnehmerengagement, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

und außerhalb der Arbeitszeit gemeinnützige Organisationen unterstützen. In<br />

der Projektarbeit gegen Rechtextremismus sind es vor allem <strong>mit</strong>telständische<br />

Unternehmen, <strong>die</strong> das Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

fördern.<br />

Eine sehr Erfolg versprechende Maßnahme <strong>für</strong> Initiativen, <strong>die</strong> sich gegen<br />

Rechtsextremismus engagieren, ist der Aufbau eines eigenen Förderkreises<br />

(4). Hier kann <strong>die</strong> Initiative zuerst alle Freundinnen und Freunde einer Organisation<br />

versammeln, ohne sich selbst ständig über bestimmte Schritte oder Ansichten<br />

rechtfertigen zu müssen. Da <strong>die</strong>s in der Regel ein ehrenvolles Amt ist,<br />

können über <strong>die</strong> Mitgliedschaft in einem Förderkreis auch lokale Unternehmen,<br />

Persönlichkeiten, Journalisten und, sofern gewünscht, auch Politiker/innen<br />

angesprochen werden. Ein Förderkreis eignet sich ausgezeichnet <strong>für</strong> einen<br />

langfristigen Kontaktaufbau und eine kontinuierliche Lobbyarbeit, auch<br />

anlässlich aktueller gesellschaftlicher Ereignisse. Er ist der Beginn einer nachhaltigen<br />

Fundraisingstrategie.<br />

Eine ebenfalls erfolgreiche Methode, <strong>die</strong> relativ schnell und <strong>mit</strong> absehbarem<br />

Aufwand innerhalb von einem Jahr Fundraisingerfolge ermöglicht, ist das Einwerben<br />

von Bußgeldern (5). Dazu muss sich <strong>die</strong> Initiative, zumeist als gemeinnütziger<br />

Verein, beim jeweiligen Oberlandesgericht registrieren lassen und<br />

dann gezielt Staatsanwälte, Richter und Justizpfleger/innen <strong>mit</strong> der Bitte um<br />

Bußgeldzuweisungen ansprechen. Die Ansprache sollte ebenfalls, wie bei der<br />

Ansprache von Privatpersonen oder Unternehmen, persönlich erfolgen und telefonisch<br />

begleitet sein.<br />

334 Prävention gegen Rechtsextremismus in der Kommune

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