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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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In <strong>die</strong>sem Jahr werden das Europaparlament, der Bundestag, Landtage und in<br />

Sachsen auch <strong>die</strong> Stadt- und Gemeinderäte neu gewählt. Unabhängig von aktuellen<br />

Finanzproblemen und Führungsstreitigkeiten in der NPD steht der Einzug<br />

der extremen Rechten in weitere Stadt- und Gemeinderäte und da<strong>mit</strong> ihre<br />

zunehmende <strong>kommunale</strong> Verankerung außer Frage. Dies ist spätestens seit den<br />

Wahlerfolgen der NPD im Jahr 2008 unbestritten, als sie zum Teil in Fraktionsstärke<br />

in alle Kreistage des Freistaates Sachsen einzog.<br />

Wenn es der NPD gelingt, den Prozess der „Normalisierung“ ihrer Präsenz in<br />

der Politik weiter voranzutreiben und anti<strong>dem</strong>okratische Einstellungen weiter<br />

zu verstärken, stellt sich umso mehr <strong>die</strong> Frage, wie ein Umgang <strong>mit</strong> rechten<br />

Parteien in den <strong>kommunale</strong>n Parlamenten aussehen kann. Dazu ist es notwendig,<br />

<strong>die</strong> Arbeit <strong>die</strong>ser Abgeordneten in den vergangenen Jahren zu analysieren<br />

und Handlungsmöglichkeiten gegen <strong>die</strong> extreme Rechte aufzuzeigen.<br />

Anhand konkreter Beispiele aus <strong>dem</strong> Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge<br />

soll im Folgenden <strong>die</strong> Arbeit rechtsextremer Abgeordneter verdeutlicht<br />

werden. Im zweiten Teil geht es um Strategien <strong>dem</strong>okratischer Parteien<br />

gegen <strong>die</strong> extreme Rechte in Parlamenten. Der Landkreis Sächsische Schweiz<br />

– Osterzgebirge wurde gewählt, weil dort Vertreter/innen der NPD seit 1999<br />

in <strong>kommunale</strong>n Parlamenten sitzen. Ausschlaggebend da<strong>für</strong> war wohl Uwe<br />

Leichsenring. Er wurde im Landkreis geboren und war bereits 1990 stellvertretender<br />

NPD-Landesvorsitzender in Sachsen. Leichsenring nutzte seine Stellung<br />

als Fahrschullehrer, um <strong>für</strong> rechte Ideologien zu werben und führte <strong>die</strong><br />

Partei zu wichtigen Wahlerfolgen. Sein größter Erfolg war der Einzug in den<br />

sächsischen Landtag. Im August 2006 starb Uwe Leichsenring bei einem Verkehrsunfall.<br />

Obwohl er immer wieder den Nationalsozialismus verherrlichte –<br />

so bezeichnete er u. a. das NS-Reich als „Wohlfühldiktatur“ (Quelle: www.<br />

sueddeutsche.de/politik/85/400867/text/) – kamen zu seiner Beerdigung Hunderte<br />

von Menschen, unter ihnen auch ein Lokalpolitiker der SPD. Eine klare<br />

Positionierung gegen <strong>die</strong> extreme Rechte sieht anders aus.<br />

Parlamentarische und außerparlamentarische Arbeit von<br />

Abgeordneten der extremen Rechten anhand von Beispielen<br />

Von parlamentarischen Erfolgen der extremen Rechten ist aufgrund der klaren<br />

politischen Abgrenzung durch <strong>die</strong> <strong>dem</strong>okratischen Abgeordneten kaum<br />

zu berichten. Dabei ist Katarina Beier und anderen vorbehaltlos zuzustimmen,<br />

wenn sie in ihrer Veröffentlichung „Die NPD in den <strong>kommunale</strong>n Parlamen-<br />

228 Rechtsextremes Handeln in der Kommune

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