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Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung mit dem ...

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Qualifizierungen <strong>für</strong> Mitarbeiter/innen der Regel<strong>die</strong>nste<br />

Das Hauptaugenmerk liegt weiterführend bei denjenigen Angeboten, <strong>die</strong> sich<br />

an das pädagogische Personal in den Regel<strong>die</strong>nsten Schule und Jugendhilfe<br />

selbst richten.<br />

1. Allgemeine Konzepte: Mitarbeiter aufklären und schulen<br />

Auch bei der Fortbildung von Mitarbeiter/innen der Regel<strong>die</strong>nste lassen sich <strong>die</strong><br />

beiden eben erwähnten Herangehensweisen unterscheiden. Exemplarisch soll hier<br />

der klassische Ansatz der Aufklärungsarbeit vorgestellt werden. Auf eine Darstellung<br />

der Angebote zur Toleranzerziehung und der Demokratiepädagogik wird hier<br />

abgesehen, mehrere Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Arbeitsansätze sind im „Lern- und Arbeitsbuch<br />

gegen Rechtsextremismus“ der Friedrich-Ebert-Stiftung dargestellt (Molthagen<br />

et. al. 2008). Hier geht es um <strong>die</strong> Ver<strong>mit</strong>tlung aller relevanten Aspekte rechtsextremer<br />

Erscheinungen – von wissenschaftlichen Definitionen und Ursachenanalysen<br />

über Erkennungszeichen der Szenen bis zu Organisationsstrukturen und Agitationsstrategien.<br />

Hinter <strong>die</strong>sem Angebot steht der Gedanke, dass vor <strong>dem</strong> Handeln<br />

das Erkennen und Verstehen, also eine tiefere Kenntnis über beobachtbare Phänomene<br />

steht. Diese Informationen bilden quasi <strong>die</strong> Grundlage der weiteren Verständigung<br />

nach der Devise „Wahrnehmen – Deuten – Handeln“ (Elverich 2008: 15).<br />

Zielgruppe der Aufklärungsangebote sind überwiegend Lehrer/innen und Fachkräfte<br />

aus der Jugend- und Jugendsozialarbeit. Das Setting solcher Angebote<br />

ist meist kurzzeitig, phänomenbezogen, zielgruppen- und oft auch regionenübergreifend<br />

– eben allgemein gehalten. Methodisch erfolgt oft ein klassischer<br />

Wissensinput in Form von Vorträgen, <strong>die</strong> durch Me<strong>die</strong>neinspielungen ergänzt<br />

und durch Diskussionen gerahmt werden.<br />

Weiteres Beispiel in <strong>die</strong>ser Kategorie sind Trainingsformate – wie zum Beispiel<br />

das „Argumentationstraining gegen rechte Sprüche“ – <strong>die</strong> sich ebenfalls explizit<br />

auf <strong>die</strong> erlebbaren Aspekte rechtsextremer Phänomene und deren direkte<br />

Bearbeitung beziehen. Auch <strong>die</strong>se Trainings sind oft zielgruppenübergreifend<br />

und regional unspezifisch, integrieren aber <strong>die</strong> Beteiligten direkt in Rollenspielen<br />

und anderen Übungen <strong>mit</strong> deren Themen und Beispielsituationen. Hier geht<br />

es um Wissensinput kombiniert <strong>mit</strong> der Stärkung situativer Handlungskompetenzen,<br />

in <strong>dem</strong> Reaktionsformen auf Stammtischparolen oder gängige Vorurteile<br />

eingeübt werden. Solche Trainings sind vor allem dann sinnvoll, wenn es<br />

um schnelles Reagieren geht in Situationen, in denen nicht ausreichend Zeit<br />

<strong>für</strong> eine intensivere inhaltliche <strong>Auseinandersetzung</strong> vorhanden ist.<br />

274 Prävention gegen Rechtsextremismus in der Kommune

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