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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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Im Gegensatz zu den Zeiten von Marquis Laplace & Baron Fourier können wir heute die<br />

Problematik mittels der GFD transparenter darstellen. Denn der o. a. geschilderte Verschiebungsvorgang<br />

fußt vollständig auf einem Paar konjugierter A-PhG, der extensiven Feldkraft<br />

F und dem intensiven Ortsvektor r. Dieser Umstand erleichtert das Verständnis des Problems<br />

jener großen Mathematiker ungemein, den Temperaturverlauf eines Stücks Materie als Funktion<br />

der Zeit, also T(t) zu ermitteln. Newtons wenig bekannte Versuche, zu einem allgemeinen<br />

Abkühlungsgesetz zu gelangen, gehörten ebenso wie die Bemühungen Fouriers dazu, charakteristische<br />

Differentialgleichungen abzuleiten,<br />

welche die ‚Bewegung’ der Temperaturverteilung in einem materiellen Medium [mit bekannten<br />

Stoffdaten] beschreiben.<br />

Falk kommentiert die historische Situation treffend:<br />

Bereits die Art der „mechanischen“ Fragestellung zeigt, dass die für eine begrifflich sachgemäße<br />

Fassung wichtigste Seite des Phänomens WÄRME nicht erkannt wurde, nämlich dass es unmöglich<br />

ist, mit einer einzigen Größe, etwa mit der Temperatur allein auszukommen: Es sind zwei voneinander<br />

unabhängige Größen notwendig.<br />

Um es kurz zu machen: Von Isaac Newtons PRINCIPIA von 1687 aus gerechnet, dauerte es fast<br />

180(!) Jahre, bis die Gelehrten neben der Temperatur die zweite unabhängige Größe fanden,<br />

um die Wärmephänomene korrekt erfassen zu können. Neben der ABSOLUTEN TEMPERATUR T<br />

als intensive A-PhG tritt bekanntermaßen die ENTROPIE S als konjugierte extensive A-PhG<br />

auf.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Ihre Darstellung erscheint zwingend & einleuchtend. Unklar bleibt indes nur, auf welche<br />

zweite ‚Größe’ neben der Temperatur sich dann Fouriers Preisschrift von 1807 über ‚die<br />

Ausbreitung der Wärme in Festkörpern’ eigentlich bezog?<br />

TSWS:<br />

Auf das, was Sie in Ihrer Frage angegeben haben. M. a. W.: Neben der (empirischen) Temperatur<br />

u war die WÄRME selbst die erforderliche zweite Größe. Genauer: Es war der lokale<br />

Wärmefluss j, den Fourier, entsprechend seinem Axiom, dem lokalen Temperaturgradienten<br />

proportional setzte. Wie die meisten Wissenschaftler seiner Zeit nahm er dabei an, dass die<br />

WÄRME erhalten bleibt. Das war allerdings nicht der einzige Fehler, der ihm unterlief: Zwei<br />

weitere betrafen seine zwei Hauptergebnisse, die sich m. E. indes jeweils nur als Formel<br />

transparent darstellen lassen.<br />

Besonders kompakt gelingt eine solche Repräsentation der Wärmeausbreitung im einfachsten<br />

Fall durch ein sich in der Zeit t nur in x-Richtung ausdehnendes Temperaturfeld u (x, t).<br />

Die resultierende partielle Differentialgleichung (1)<br />

folgt aus dem ›Fouriergesetz der Wärmeleitung‹ (2) - hier im eindimensionalen Fall:<br />

∂<br />

j = − λ u(<br />

x,<br />

t)<br />

.<br />

∂ x<br />

Gleichung (1) – die Wärmeleitungsgleichung - ist das typische Beispiel einer parabolischen<br />

Differentialgleichung, welche die raumzeitliche Ausbreitung thermischer Veränderungen eines<br />

Körpers durch Wärmeleitung beschreibt. Die stoffspezifische Temperaturleitfähigkeit a<br />

ist der Wärmeleitzahl λ proportional. Letztere ist per Gleichung (2) definiert; sie hängt u. a.<br />

von der Temperatur u ab.<br />

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