PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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TSWS:<br />
Nun, der Grund wird gewesen sein, dass sie bei den Missionen verschiedene Optionen hatten,<br />
die der Besatzung und der Bodenstation unterschiedliche Temperaturen angezeigt haben und<br />
es Leistungseinschränkungen in der Vollschub-Phase gegeben hat. Zumindest wird es immer<br />
sehr eng geworden sein, <strong>zum</strong>al man eine Brennkammertemperatur nicht direkt messen kann.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Genauer bitte,…..!<br />
TSWS:<br />
Sie werden durchschnittlich höhere Temperaturen ermittelt haben als die ca. 2600°C, die ihnen<br />
seit 1969 Mr. P. R. J. wie das ‚Gelobte Land’ prophezeit hatte. Sie waren die Messlatte!<br />
Oder sie haben 2600 Grad ‚gemessen’, als das Triebwerk noch nicht unter Volllast lief. Sie<br />
werden sich bei jeder Mission gefragt haben. Sind wir wirklich korrekt dimensioniert?<br />
Dürfen wir den Gashebel wirklich so weit aufdrehen, wie wir es tun? Der Leser sollte wissen,<br />
dass diese Triebwerke geregelt werden können und etwa 40 Sekunden nach dem Abheben auf<br />
Voll-Last von der Besatzung des Shuttles hochgefahren werden. Die geben dann noch mal<br />
richtig Gas. Solche Missionen sind aber energieseitig immer sehr eng berechnet, weil die<br />
Shuttles oft große Lasten transportieren und damit die Erdanziehung überwinden müssen. Sie<br />
können also, wenn Besatzung und Bodenstation feststellen, dass das Triebwerk zu heiß läuft,<br />
nicht einfach sagen, dann nehme ich den Gashebel eben zurück, weil sie dann ihr Ziel einfach<br />
nicht erreichen und die Mission scheitert. Wenn sie sich einmal dazu entschieden haben, abzuheben,<br />
dann sind sie gezwungen, Gas zu geben, (fast) ganz egal, was die vielen Messeinrichtungen<br />
und Computer an Bord und am Boden signalisieren. Auch wenn sie dabei ein<br />
mulmiges Gefühl haben – sie müssen da durch!<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Die NASA hatte also sehr heiße Triebwerke und ziemlich kalte Füße.<br />
TSWS:<br />
Ob das für die NASA zutrifft, bezweifle ich. ´Eingeweihte` waren jedenfalls besorgt, und die<br />
Herren, die mich in München aufsuchten, klangen auch danach. Und deshalb haben Sie sich<br />
dann nach 10 Jahren dazu durchgerungen, das Lockheed-Gutachten von Mr. P. R. J. von einer<br />
anderen Firma, der Continuum Inc., Huntsville, Ala ´gegenchecken` zu lassen. Der »Witz«<br />
– sofern es einer war – war aber der, dass Mr. P. R. J. mittlerweile Karriere gemacht hatte und<br />
zu Continuum Inc. gewechselt war, und nun sein eigenes Gutachten noch einmal begutachtete<br />
und – wer hätte das gedacht – nichts beanstandete!<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Die Neutralität war nicht mehr gegeben…?<br />
TSWS:<br />
Das klingt aber sehr ‚diplomatisch’: Nein, es war eigentlich skandalös – denn die Öffentlichkeit<br />
sollte nichts erfahren. Sie können sich ja nicht vorstellen, wie viel an ‚Eitelkeiten’ in so<br />
einem Entwicklungs- & Konstruktionsprozess die Sicherheit gefährden….<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Doch, kann ich mir gut vorstellen…aber es ist erstaunlich, dass es immer wieder passiert. Und<br />
dann bekamen sie den Anruf? (Ende 1. Teil).<br />
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