PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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Das folgende Formelquartett demonstriert die entsprechenden physikalischen Gesetze dreidimensionaler<br />
irreversibler Ausbreitung von Wärme und elektrischer Feldstärke:<br />
v r<br />
r ρ r r<br />
j = − λ ∇ u Fouriersches Gesetz E = ∇×<br />
H<br />
4π<br />
r<br />
∂u r 2<br />
∂ H ρ r r 2<br />
= a ∇ u Ausbreitung der Wärme = ∇ H<br />
∂ t<br />
∂ t 4π μ<br />
114<br />
lokales Ohmsches Gesetz<br />
Ausbreitung der elektrische Feldstärke<br />
Es bedeuten (1) j die Wärmestromdichte, λ die Wärmeleitzahl, u die Temperatur, t die Zeit, a<br />
die Temperaturleitzahl und (2) E oder H die elektrische oder magnetische Feldstärke, ρ der<br />
ohmsche Widerstand und μ die Permeabilität. Beide Gleichungspaare sind formal identisch:<br />
Im Fall der Wärmeausbreitung ist die treibende Variable – die Temperatur u – ein Skalar; im<br />
Fall der Ausbreitung der elektrischen Feldstärke wird der treibende Mechanismus – das Magnetfeld<br />
– durch die vektorielle magnetische Feldstärke bestimmt. Zwei Items sind von entscheidender<br />
Bedeutung:<br />
(i) Die verschiedenen Probleme der Wärmeleitung mit ihren Lösungen nach Fourier, können<br />
lt. Maxwell alle in Probleme der „Fortleitung elektromagnetischer Größen“ transponiert<br />
werden und sie repräsentieren deshalb irreversible Prozesse.<br />
(ii) Die Transportgleichungen sind partielle Differentialgleichungen vom parabolischen Typ.<br />
Deshalb erfolgt auch die „Fortleitung elektromagnetischer Größen“ nach bekanntem Muster<br />
mit unendlich großer Ausbreitungsgeschwindigkeit!<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Das befürchtete Unglück ist also tatsächlich eingetreten: Die gegenüber der ‚Schönwetter-<br />
Theorie’ Heavisides realistischere Physik Maxwells fährt die eigene Theorie voll ‚gegen die<br />
Wand’! Verlieren Einsteins Relativitätstheorien damit ihre traditionelle theoretische Basis<br />
durch die Maxwell-Faradaysche Elektrodynamik?<br />
TSWS:<br />
Wie man’s nimmt! Maxwell selbst macht in seinem Treatise (1892, Art. 803) eine apodiktische<br />
Bemerkung: Er konstatiert, dass es keine bestimmte Geschwindigkeit gibt, die man z. B.<br />
für die „Fortleitung elektromagnetischer Größen“ als ‚Ausbreitungsgeschwindigkeit’ definieren<br />
könnte. Woher wusste er das, und was wollte er damit sagen? Offenbar war ihm <strong>zum</strong>indest<br />
klar, dass die Entdeckung irreversibler Ausbreitungsprozesse mit seiner Lichttheorie in<br />
Konflikt geraten könnte. Aber was tun? Eine ‚natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit’ war<br />
wie bei der Wellenfortpflanzung - die immer mit einer bestimmten Geschwindigkeit abläuft -<br />
tatsächlich nicht in Sicht.<br />
Was Maxwell nicht mehr erlebte, verdanken wir erst im 20. Jahrhundert vor allem zwei italienischen<br />
Mathematikern (Guido Fubini & Leonida Tonelli) sowie dem US-Mathematiker<br />
Lawrence C. Evans. Sie lieferten die entscheidenden Methoden für den strengen Beweis einer<br />
unendlich großen lokalen Ausbreitungsgeschwindigkeit bei partiellen Differentialgleichungen<br />
vom parabolischen Typ. Damit ist erwiesen, dass die klassische »Maxwell-Faradaysche<br />
Elektrodynamik« für strenge theoretische Ansprüche nicht aufrecht zu erhalten ist. Gegebenenfalls<br />
muss sie umgebaut werden, damit auch irreversible elektrodynamische Ausbreitungsprozesse<br />
erfasst werden können. Dazu sind aber partielle Differentialgleichungen vom<br />
hyperbolischen Typ erforderlich. Inwieweit in diesem Fall die resultierende elektrodynamische<br />
Lichttheorie dann noch für Relativitätstheorien als Basis in Frage kommt, muss hier offen<br />
bleiben.