PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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meinen und z. B. für das Design von Raketen- & Staustrahlantrieben im Speziellen ist: So<br />
bezieht sich das o. a. ›Generalaxiom‹ der GFD bezüglich aller ALLGEMEIN-PHYSIKALISCHEN<br />
GRÖSSEN (A-PhG) einheitlich auf alle Disziplinen der heutigen Physik. Sein Credo lautet:<br />
TEMPERATUR & ENTROPIE müssen in jedem physikalischen Makrosystem E = E(S .., Nk) vorkommen.<br />
Auf Mikroebene gelten betreffende Gesetze der Quantentheorie, die lt. von Neumann in aller<br />
Regel nur irreversible ÜBERGÄNGE kennen.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Das bedeutet aber wohl, dass Reversibilität nur in definierten Grenzfällen vorkommt?<br />
TSWS:<br />
Das bedeutet aus meiner Sicht das Ende des mechanistischen Weltbildes bis in die QM oder<br />
QED hinein. Sie wird manchem Leser sehr schwer fallen, ‚weh tun’, da sie alle seine Gewohnheiten<br />
tangiert, gar verlangt, sein ‚Wissen’ zu relativieren.<br />
Erfahrungsgemäß werden sich die meisten Leser das nicht antun, <strong>zum</strong>al das ‚New York-<br />
Argument’ jenes Optimisten angeblich auch hier hilft: Er, der von der Aussichtsplattform in<br />
der 102. Etage des Empire State Building stürzt und sich beim 25. Stockwerk denkt: „Es wird<br />
schon gut gehen!“<br />
Aber wieso soll es gut gehen? Wenn die Rogers-Kommission zur Aufklärung des Challenger-<br />
Desasters etwas beigetragen hat, dann doch lt. R. Feynman die Einsicht, dass in der NASA<br />
vorrangig in der ‚Manager-Kaste’ jener fatale Optimismus weitverbreitet war. Und deshalb<br />
gehört dieses Thema auch zu meiner STORY. Wie die zahllosen aktuellen Lehrbücher belegen,<br />
leben aber auch viele Ingenieure & Physiker nach dieser Devise, indem sie sich anscheinend<br />
an den traditionellen Grundlagen aus dem 19. Jahrhundert und früher orientieren. Und<br />
falls sie dann noch in einen teueren PC mit schnellen Solvern investieren, sind sie ohnehin auf<br />
der Höhe des Zeitgeists. Bekanntlich kann man oft sogar sich selbst ein X für ein Y vormachen...<br />
Die Ästhetik tut das ihre, die modernen Grafiken illustrieren, beeindrucken ... und fördern<br />
die Illusionen. Albert Einstein gehörte … (s. o.).<br />
Diese Skepsis ist keineswegs nur die Folge persönlicher Erfahrungen, eher entspricht sie den<br />
Thesen des renommierten Münsteraner Philosophen Harald Holz, der in seinem Diskurs „Die<br />
Suche nach Fortschritt“ (2002) überzeugend darlegt, dass unsere Zukunft immer stärker von<br />
„der Denkweise einer flachen Rationalität oder aber eines offenen oder verdeckten Nihilismus<br />
beherrscht wird“. Mehr noch:<br />
Prinzipiendenken .. wird denunziert als totalitär, despotisch, usw.: Vernunft, im Sinne einer zweieinhalbtausendjährigen<br />
europäischen Überlieferung verstanden, wird als überlebt, ja nicht selten als schädlich betrachtet<br />
(S.155).<br />
Gar im Sinn Hegels, der bekanntlich von der „List der Vernunft“ mit Blick auf einen angeblichen<br />
„Endzweck der Welt“ sprach: Ihre Geschichte als der „Fortschritt im Bewusstsein der<br />
Freiheit"?<br />
Sei’s drum! In meiner Perspektive ist PHYSIK – allgemein formuliert – zwangsläufig eine mathematische<br />
Wissenschaft: Nur so lassen sich ihre Begriffe relational eindeutig erfassen. Und<br />
im Speziellen ist PHYSIK als Systemtheorie - sui generis im Sinn der scholastischen Philosophie<br />
- eine mathematische Theorie der Nichtgleichgewichtsprozesse. IRREVERSIBILITÄT entspricht<br />
dem Normalfall. Stationäre Zustände sind Nichtgleichgewichtszustände. Gleichgewicht<br />
oder Reversibilität gilt nur im Grenzfall und muss im Einzelnen nachgewiesen werden.<br />
Ein solcher Nachweis ist im Fall des ICP zentraler Bestandteil der Münchner Methode (MM);<br />
der NASA fehlt er für den IRP. Dabei handelt es sich nicht darum anzuerkennen, dass sie un-<br />
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