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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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eintrittsversuche und die Erprobung neuer Materialien wie Molybdän für nicht-ablative Hitzeschutzschilde<br />

gemacht werden. Doch schon 1963 wurde das mit Recht als ‚Technologiegenerator<br />

ersten Ranges’ eingestufte Projekt wegen angeblich zu hoher Kosten wieder eingestellt.<br />

Zum Glück für Kubrick, der jetzt die ‚Lösung’ der technologischen Herausforderung der Öffentlichkeit<br />

mit künstlerischen Mitteln als erster dem Publikum vor Augen führen konnte.<br />

Dass es sich dabei nach wie vor weitgehend um pure Illusionen handelte, ist sicher den meisten<br />

Betrachtern zwar klar. Dennoch ist nicht zu bestreiten, dass gerade Kubricks ‚Odyssee’<br />

durch seinen Einfluss auf die Sehgewohnheiten & Erwartungshaltungen der Amerikaner kurz<br />

vor der Mondlandung im Juli 1969 entscheidenden Vorschub für ganz neue Möglichkeiten<br />

der Massenpsychologie geleistet hat. Der Film-Genre-Begriff Mockumentary stammt wohl<br />

von daher; er bezeichnet einen fiktionalen Dokumentarfilm, der z. B. einen echten Dokumentarfilm<br />

parodiert. Bekanntes Beispiel ist die französische Mockumentary «Kubrick, Nixon und<br />

der Mann im Mond» aus dem Jahr 2002 (Originaltitel: «Opération lune»).<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Belassen wir es dabei, es würde wieder nur Spekulationen anwärmen und uns hier möglicherweise<br />

von unserem eigentlichen Gesprächsthema zu weit weg führen.<br />

TSWS:<br />

Mir soll’s recht sein, <strong>zum</strong>al es unserem GESPRÄCH hier tatsächlich mehr nutzt, noch einmal<br />

kurz auf das o. a. Dyna Soar X-20 – Project zurückzukommen. Als Entwurf stammt es von<br />

Ex-Generalmajor Dr.-Ing. h. c. Walter Dornberger, dem ehemaligen militärischen Chef der<br />

Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Kurz: Sie müssen den ‚Flieger’ einmal gesehen haben:<br />

General Dornbergers Raumgleiter Künstlerische Darstellung des Dyna-Soar beim Wiedereintritt<br />

Er hat den Raumgleiter bereits vor 1945 konzipiert. Später wurde er von der US-Firma Bell<br />

mit Dornberger als ‚Supervisor’ gebaut; erste Astronauten wurden dafür bereits ausgebildet.<br />

„Als Trägerrakete für orbitale Flüge war eine Titan IIIC vorgesehen. Das Projekt wurde 1957<br />

gestartet und endete 1963, nachdem es 660 Millionen US-Dollar gekostet hatte, da alle Raumfahrtkapazitäten<br />

im Mondlandeprogramm zusammengeführt werden sollten“.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Danke für diese historische Aufnahme. Wegen der immer noch latent unkalkulierbaren Gefahren<br />

beim Wiedereintritt, ohne dass die Möglichkeit einer grundlegenden technologischen<br />

Bewältigung des Wiedereintrittsproblems in Sicht wäre, sollte dieses STS-Project in fünf Jahren<br />

eingestellt werden. War unter diesem Gesichtspunkt die ‚Sparmaßnahme 1963’ nicht doch<br />

ein sehr teuerer Flop?<br />

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