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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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TSWS:<br />

Ich denke, auch dazu habe ich bereits alles Erforderliche vorgetragen & erläutert.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Gut, die Fundamente sind gelegt. Dafür war der ganze ‚Grundlagendiskurs als Teil unseres<br />

Gesprächs letztlich doch nützlich.<br />

Indes vermute ich, dass die Begriffe MM & ICP einerseits doch mehr und andererseits Spezifischeres<br />

als die Fundamente beinhalten. Können Sie darüber Einiges sagen, natürlich gegebenenfalls<br />

auch hinsichtlich der Unterschiede <strong>zum</strong> NASA-Lewis-Code?<br />

TSWS:<br />

Ja, ich will es in vertretbarer Kürze versuchen, wobei ich, um dem Leser das Verständnis zu<br />

erleichtern, prophylaktisch auf die ‚technische Einführung’ - TEIL I unseres Gesprächs – zurückverweise.<br />

Was nun Ihre Vermutung betrifft, so sind Sie auf der richtigen Spur. Schon die Bezeichnung<br />

„Idealisierter Vergleichsprozess“ verweist auf zwei Elemente der MM, die dem Entwurf eines<br />

flugtechnischen Motors/Antriebs Sinn verleihen und seinen Zweck garantieren.<br />

Das erste Element betrifft den Antrieb selbst, d. h. seine Identifikation per Reduktion auf den<br />

Satz der seine Funktion definierenden charakteristischen geometrischen Parameter. Gemeint<br />

sind die Durchmesser von Brennkammer, Düseneintritt, -hals & -austritt – kurz: sein Design<br />

(vgl. Grafik in TEIL I). In meinem Raketentriebwerksbuch heißt es aus der Sicht der Thermodynamik<br />

dazu:<br />

..It provably offers the best possibility of unambiguously evaluating – in time & space – a real physical<br />

process by representation in a sequence of states. The ICP may not be confused with the theory of a RE<br />

(1989, pp. 29/51).<br />

Es geht also dabei nicht darum, die reale dreidimensionale Strömung reaktiver Gase eines<br />

Raketenmotors (RE) durch eine stationäre eindimensionale Strömung approximativ zu simulieren.<br />

Das zweite Element betrifft die Funktionsweise: Dabei interessieren <strong>zum</strong> einen die im Antrieb<br />

zur Erfüllung seines Zwecks ablaufenden realen physiko-chemischen & strömungsmechanischen<br />

Prozesse. Zum anderen betrifft sie detailliert jene physiko-chemischen Prozesse, die im<br />

gesamten Antrieb virtuell ablaufen könnten, falls man<br />

(1) sie in geordneter Folge auf die charakteristischen Daten des Designs beziehen und<br />

(2) voraussetzen darf, dass sie ausnahmslos isentrop – d. h. völlig verlustfrei – ablaufen.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Item (2) bedeutet doch sicher eine einschneidende Bedingung für den Erfolg der MM? Gibt es<br />

denn ein formales Verfahren, um die geforderte Voraussetzung begründen, gar gewährleisten<br />

zu können?<br />

TSWS:<br />

Ja, und das gibt es nur in der Thermodynamik! Die einschneidende Bedingung besteht darin,<br />

dass sich die MM nur für solche Flugmotoren anwenden lässt, die ein Design der genannten<br />

Art gestatten. Vor allem aber müssen sie die thermodynamischen Bedingungen erfüllen, die<br />

für die unter Item (2) geforderte Voraussetzung notwendig & hinreichend sind.<br />

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