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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Diese traurige Erinnerung war gut & wichtig, da sie dem Leser verständlich macht, dass sich<br />

unser Gespräch keineswegs nur um längst vergangene Ereignisse und deren Folgen dreht.<br />

Aber lassen Sie uns mit Ihrem Erfahrungsbericht über den November 1991-Workshop in<br />

Huntsville fortfahren.<br />

TSWS:<br />

Anschließend erinnerte Dr. Zeleznik an einen seit langem bekannten Rechenfehler in meinem<br />

Buch, der den Idealen Vergleichsprozess (ICP) – ein Hauptstück der MM – tangierte. Der<br />

aber war längst korrigiert, wie ausgerechnet der zweite Opponent, Dr. Gordon dem Auditorium<br />

bestätigte. Unerwartet unterstützte ein prominenter Vertreter der US-Raumfahrt-Konzerne<br />

nachdrücklich das in der MM propagierte Konzept des ICP, ohne auf die ´ƞ ≥ 100%-Praxis`<br />

der NASA einzugehen. Dann kam der Moment, bei dem ich merkte, dass ich auf der falschen<br />

´Tea Party` war. Das schon im Hinblick auf den Aufwand, den das MSFC für mich betrieb,<br />

obwohl doch angeblich niemals ein offizieller Kontakt zu mir bestand.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Aber dazu wird es doch wohl einen konkreten Anlass gegeben haben?<br />

TSWS:<br />

Das ist zutreffend: Der ´point of no return` kam erst, als Professor S. T. Wu – der Hauptkontraktor<br />

des MSFC – als einer der UAH-Experten sein Referat unter der Überschrift „Concept<br />

Comparison“ vortrug. In einer ‚Gegenüberstellung’ jeweils in zwei Spalten (vgl. J-9 des<br />

Final Workshop Reports, July 7, 1992) vergleicht und beurteilt er mehrere aus seiner Sicht<br />

signifikante Auffassungen meines Mentors Gottfried Falk sowie von mir zu bestimmten physikalischen<br />

Grundlagenproblemen, welche die AT betreffen. Dabei konstatiert er z. B. unter<br />

Item 4 je als Fakt „STRAUB got his ‚AT’ from Falk’s dynamics“, und stellt demgegenüber<br />

fest: „FALK was in doubt about Straub’s interpretation“.<br />

Im Oktober 1991 war Professor Falk verstorben. In Anbetracht dieses traurigen Anlasses<br />

wundert es umso mehr, im Ergebnisprotokoll des Workshops knapp 20 Tage später das o. a.<br />

‚Zitat’ als aktuelle Tatsachenbehauptung von einem amerikanischen Kollegen kolportiert zu<br />

finden. In ‚freiherrlicher Manier’ ohne Quellenangabe! Prof. Wu kannte Prof. Falk überhaupt<br />

nicht; der sollte zwar am Huntsville Workshop im Januar 1991 teilnehmen; seine Erkrankung<br />

ließ es leider nicht mehr zu. Als ‚Auferstehungswunder’ will ich es nicht weiter kommentieren;<br />

als abstoßendes Beispiel sollte es indes an ein Verhalten erinnern, das auch in akademischen<br />

Kreisen im Zeitalter internationaler Drittmittelforschung unvermeidlich zu sein scheint.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Oh Sch. ..<br />

TSWS:<br />

Es ist kaum zu glauben, aber der traurige Höhepunkt der Kampagne war noch lange nicht<br />

erreicht.<br />

Erlauben Sie mir, dass ich hier kurz darauf eingehe, obwohl erst zwei Jahre später der Ärger<br />

endgültig aufhörte. Im Jahr 1993 publizierte Frank J. Zeleznik vier Jahre nach dem Erscheinen<br />

meines Raketentriebwerksbuchs eine Bewertung der MM im führenden Journal of Propulsion<br />

& Power 9 (2), 1993. Die Polemik des Autors war so parteiisch & unfair, dass sich<br />

der Träger des Journals, das American Institute of Aeronautics & Astronautics, dazu ent-<br />

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