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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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TSWS:<br />

Freilich! Ohne dass der Leser diesen Mechanismus eines Aerospike nicht wenigstens im Prinzip<br />

versteht, wird er kaum die im Folgenden geschilderten Entscheidungen der NASA im Allgemeinen<br />

und von Brauns im Besonderen mit allen daraus folgenden Konsequenzen verstehen<br />

können. Lassen Sie uns also fortfahren:<br />

Wie man aus o. a. Abbildung erkennt, wird das ‚Paket’ der Gasstrahlen entlang der Außenwand<br />

des ´Luftstachels` geführt. Aber eben nicht ‚unendlich lang’, wie es die Theorie der<br />

Aerospike-Nozzle fordert. Der Stachel ist immer ein ‚Stummel’, manchmal dadurch ‚verbessert’,<br />

dass man seinen Abschluss offen hält und durch ihn einen stabilisierenden Gasstrahl aus<br />

dem Inneren des ´Luftstachels` austreten lässt. Durch diese Art eines virtuellen ‚spearhead’<br />

lässt sich die infolge der Vereinigung der beiden Gasstrahlen entstehenden Irreversibilitäten<br />

durch Wirbelbildung in Grenzen halten. Viel interessanter ist indes der zweite Effekt, der anhand<br />

der folgenden Abbildung deutlich wird:<br />

Man erkennt, dass das Verbrennungsgas nach Austritt aus der Schubdüse (Thruster) zwei<br />

‚Begrenzungen’ unterworfen ist: Einerseits der festen Wand des Aerospike (nozzle contour)<br />

und andererseits der Erdatmosphäre. Dieser ‚Umgebung’ gegenüber bildet der ausströmende<br />

heiße Gasstrahl eine freie Oberfläche (jet boundary) aus. Deren geometrische Konfiguration<br />

wird durch die lokal variablen atmosphärischen Bedingungen, vornehmlich durch den Atmosphärendruck<br />

erheblich beeinflusst. An sich aber definiert genau dieser Effekt Sinn & Zweck<br />

eines linearen Aerospike: Die resultierende Konfiguration bestimmt die physiko-chemischen<br />

Ort-Zeit-Relationen des Gasstrahls, wie sie durch die unterschiedlichen Linien (so genannte<br />

Charakteristiken für verschiedene dynamische Variable oder Stoßprozesse [Shock]) angedeutet<br />

sind. Sie führt theoretisch zur optimal möglichen physikalischen Anpassung – verbunden<br />

mit dem jeweils lokal möglichen größten Schub!<br />

Dieses Resultat steht in diametralem Gegensatz z. B. zu den Funktionen der Glockendüse und<br />

ihren sehr begrenzten Möglichkeiten: Deren ‚Arbeitspunkt’ verschiebt sich nicht entsprechend<br />

den mit der Flughöhe wechselnden Umgebungsbedingungen. Er kann zwar im Hinblick<br />

auf die jeweils geplante Missionstrajektorie auf einen bestimmten Arbeitspunkt hin eingestellt<br />

(optimiert), aber an veränderte Umweltbedingungen nur eingeschränkt angepasst werden. In<br />

diesem Fall arbeitet das Triebwerk aber nicht bei voller Leistung.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Jetzt bin ich aber total neugierig: Ganz unprofessionell gefragt: Lassen sich die Funktionen<br />

der Glockendüse nicht so beeinflussen, dass der Anpassungsvorteil des Aerospike nicht egalisiert<br />

werden kann? Und wieso kennt niemand dieses selbstadjustierende Wunderwerk? Soweit<br />

ich informiert bin, gibt es zurzeit kein einziges einsatzfähiges Aerospike.<br />

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