PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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von Kurd Laßwitz’ Büchern! Selbst, wenn von Braun in seinem Optimismus – gemessen an<br />
seiner Prognose über „Forschungsstationen auf dem Mond im Jahr 2000“ – daneben lag.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Was waren in den ersten vier Jahren nach von Brauns Abschied vom MSFC die Gründe für<br />
die wachsende Unsicherheit & Unzufriedenheit derjenigen Mitarbeiter des MSFC, die von<br />
Brauns Vorstellungen gut kannten und teilten? Selbst falls Sie für eine Antwort eine gehörige<br />
Portion Kaffeesatz lesen müssen.., es muss am MSFC eine solche Stimmung gegeben haben,<br />
sonst säßen wir nicht hier. In Frage käme eigentlich nur die Gruppe (‚Branch’ - oder ein Teil<br />
davon) vorrangig solcher MSFC-Experten, welche den Entwurf & Bau der Raketenmotoren<br />
von ROCKETDYNE während der Abschlussphase des SSME-Wettbewerbs zu begleiten &<br />
bewerten hatten. Und die auch über gehörigen Einfluss...<br />
TSWS:<br />
.. verfügten - wie sonst wäre <strong>zum</strong> Thema der Workshop 1985 möglich gewesen?<br />
Vielleicht ist schon der Ausdruck ‚ Workshop’ zu hoch gegriffen. Erst kürzlich habe ich erfahren,<br />
dass einer der Organisatoren heute von einem „Treffen damals mit mir in Huntsville“<br />
spricht, „zu dem er privat einige Leute eingeladen habe – und das Treffen habe außerhalb des<br />
MSFC stattgefunden“.<br />
Ich habe mir Ihre Frage in 1991 nach dem Ende meiner Besuche in Huntsville, Ala auch gestellt.<br />
Aber vergeblich. Antworten aus den USA gibt es zwar deren viele, aber sie sind in aller<br />
Regel der berüchtigten »Political Correctness« geschuldet – angeblich wegen der nationalen<br />
Sicherheit. Aber oft sind es auch nur Ausflüchte, um keinen Fehler zu machen. Mein ständiger<br />
amerikanischer Kontaktmann hatte erst mit der zweiten Expertise von Mr. P. R. J. von<br />
Mitte Oktober 1982 zu tun, wusste also nichts Verbindliches über die Entstehungs- & Wirkungsgeschichte<br />
der ersten Expertise 1969 von Mr. P. R. J. zu berichten. Oder er wollte nicht!<br />
Erst viel später als ich Feynmans Shuttle-Analysen kennenlernte und manche ihrer Ergebnisse<br />
dank meiner jahrzehntelangen Freundschaft mit dem früheren Technischen Geschäftführer der<br />
Münchner Motorenunion (MTU) diskutieren & hinterfragen konnte, fiel der Groschen. Vor<br />
allem, als mir jetzt – mehr als 20 Jahre nach der Betreuung von Dipl.- Ing. Stefan Dirmeiers<br />
Dissertation – die systemischen Qualitäten der MÜNCHNER METHODE, d. h. der ›Thermofluiddynamik<br />
des idealen Vergleichsprozesses für Raketenmotoren & Staustrahlantriebe mit und<br />
ohne Kühlung‹ noch klarer geworden sind. Diese ‚systemischen Qualitäten’ müsste man im<br />
Übrigen bei jeder - aus heutiger Sicht dringlichen - Fortschreibung meines Raketentriebwerksbuchs<br />
neben den gebotenen Korrekturen noch stärker als bisher herausstellen.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Ich verstehe, dass diese ‚systemischen Qualitäten’ auf die Generalüberschrift unseres Zwiegesprächs<br />
abzielen, auf «Entropie als Kreativpotential», und wir ihn deshalb jetzt nicht weiter<br />
vertiefen sollten. Aber einige Bemerkungen zu „Feynmans Shuttle-Analysen“ im Zusammenhang<br />
mit dem LFAR würde ich mir schon wünschen.<br />
TSWS:<br />
Die zwei o. a. Optionen, komplexe Maschinen zu entwerfen, fort zu entwickeln und schließlich<br />
zu bauen, erfasst Feynman durch die zwei Begriffe (1) ´bottom-up design` und (2)´topdown<br />
design`. Damit erreicht er eine griffige Systematik, aber zunächst nicht mehr. Denn die<br />
Begriffe eröffnen zunächst nur ein ‚Sprachspiel’, das sich formal in zwei Optionen anbietet.<br />
Entscheidend ist aber, dass sich beide Optionen ‚im Gegensatz’ stets ergänzen. Dabei kommt<br />
letzterer in vielen, den jeweiligen Gegensatz definierenden Varianten (3) <strong>zum</strong> Ausdruck.<br />
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