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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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Für Sicherheit fehlte letztlich das Geld!<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Meine Fresse, sage ich da auf berlinisch: Continuum Inc. liefert dem Auftraggeber MSFC<br />

einen Torso ab, weil das Geld für den Kontrakt nicht für eine Analyse bis <strong>zum</strong> Düsenende –<br />

sondern nur bis <strong>zum</strong> Düsenhals reicht! Eigentlich kann so Etwas gar nicht wahr sein. Kennen<br />

Sie dafür eine plausible Erklärung?<br />

TSWS:<br />

Ja, und Sie werden es kaum fassen: Im LFAR wird dem Leser folgender Kommentar zu den<br />

vorliegenden Brennkammerdrücken & -temperaturen für den Fall der J-2 zugemutet:<br />

The figures discussed above are of only academic interest to the propulsion designer who is principally interested<br />

in performance. .. [With respect to] the constrained entropy maximization procedure appears to explain<br />

one of the least understood of the combustion phenomena. .. The excellent comparison with the J-2<br />

experimental evidence indicates that for this case at least, finite rate, droplet vaporization, mixing and<br />

boundary layer are secondary effects, and the principal source of error has been the misstatement of the<br />

equilibrium condition. (pp. 22/28).<br />

Es ist mir nach wie vor schleierhaft, wieso 1969 die zuständigen Fachleute des MSFC den<br />

aberwitzigen Standpunkt von Mr. P. R. J. akzeptiert haben. Geradezu absurd klingt seine apodiktisch<br />

vertretene Äußerung, wonach die von ihm ermittelten Werte der Brennkammertemperatur<br />

nur von „akademischem Interesse“ seien. Ihm darüber hinaus noch durch einen weiteren<br />

‚Contract’ die Gelegenheit zu geben, da fortzufahren, wo er 13 Jahre früher sein „future<br />

work“ angekündigt hatte ‒ lässt sich wohl nur als erfolgreiche Lobby-Arbeit verstehen!<br />

Man muss die Chuzpe bestaunen, mit der Mr. P. R. J. einzig mit dem Hinweis argumentierte,<br />

dass sich sein „Approach“ durch die mittlerweile vorliegenden Testergebnisse als „essentially<br />

unverified“ erwiesen hätte.<br />

Dagegen verschwendete er keinen Gedanken daran, eben jenen Standpunkt zu revidieren ‒<br />

wenigstens zu relativieren! Ganz im Gegenteil: Er nutzte die Gelegenheit, um seinen „Approach“<br />

in die akademischen Höhen naturwissenschaftlichen Rationalität zu hieven, gar <strong>zum</strong><br />

Ausdruck eines logischen Prinzips avancieren zu lassen.<br />

Glücklicherweise lässt sich die Wurzel solcher Hybris identifizieren: In seiner C-E (1982, p.<br />

5) beruft sich Mr. P. R. J. explizite auf den US-Eisenbahningenieur Josiah Willard Gibbs unter<br />

Bezug auf dessen in den Jahren 1876 bis 1878 entstandenes Hauptwerk »On the Equilibrium<br />

of Heterogeneous Substances«. Mr. P. R. J. behauptet, dass Gibbs’ statements<br />

deal with isolated systems. Thus Gibbs dealt with thermostatics but not necessarily with thermodynamics.<br />

Diese Behauptung ist falsch!<br />

Wie Gottfried Falk in zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen hat, beschreibt J. W. Gibbs<br />

in seinem Hauptwerk eine neue für die gesamte Physik geltende mathematische Darstellungsmethode<br />

– die Falk als ›thermodynamische Methode‹ bezeichnet. Letztere exemplifizierte<br />

der geniale amerikanische Yale-Professor mit der damals bekannten Thermostatik. Entscheidend<br />

ist, dass die weit verbreiteten Begriffe wie isolierte oder offene, gar statische oder<br />

dynamische Systeme kein Teil der GIBBS’ PHYSIK sind; sie werden nicht einmal erwähnt.<br />

Die GIBBS’ PHYSIK bildet auch die physikalische Basis der MÜNCHNER METHODE.<br />

<strong>Tim</strong>o <strong>Boson</strong>:<br />

Stopp, ich bin irritiert: Ich dachte immer, die Expertise der Firma Continuum Inc. betrifft die<br />

längst überfällige kritische Überprüfung der von Mr. P. R. J. für den Lockheed Konzern in<br />

1969 ausgearbeitete Studie. Letztere überprüft den Einfluss einer finiten Brennkammer-<br />

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