PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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Andererseits war es auch der Anfang einer dringend notwendigen Zeit der Besinnung. Denn<br />
das ‚Event’ damals in Huntsville, Ala war für mich der Beginn eines neuen Lebensabschnitts:<br />
Ich wurde mir nicht gleich, aber zunehmend klarer bewusst, was es persönlich & fachlich für<br />
mich bedeutete, als einziger Europäer zur aktiven Unterstützung aktueller technischer Entwicklungen<br />
moderner Raumfahrtkonzepte der Amerikaner in einer für sie heiklen Situation<br />
gebeten worden zu sein. Ich lernte dabei, die langfristige Bedeutung bemannter Raumfahrt<br />
unter technologischen, aber auch utopischen Perspektiven zu erkennen und zu begreifen, was<br />
Verantwortung auch in den theoretischen Wissenschaften bedeutet. Im letzten Abschnitt unseres<br />
Gesprächs möchte ich auf diesen Punkt gesondert zurückkommen.<br />
Vor allem aber entdeckte ich eine bis dahin wenig ausgeprägte Neugier, gar Neigung, in einer<br />
bestimmten Richtung schriftstellerisch tätig zu sein. M. a. W.: Es wurde mir bewusst, dass ich<br />
mir für meine breiten wissenschaftlichen Interessen an den physikalischen Grundlagen eine<br />
schriftliche Plattform zur systematischen Darstellung komplexer Ideen und mathematischer<br />
Theorien schaffen musste. Von dieser Arbeitsmethode profitiere ich seitdem täglich – auch in<br />
den inzwischen mehr als zehn Jahren Ruhestand. Und es sind ja auch in den letzten 25 Jahren<br />
schriftstellerischer Tätigkeit allein oder in Kooperation eine größere Anzahl von Schriften &<br />
Büchern entstanden, die teilweise ganz neue – für manche Leser sogar reichlich ‚exotische –<br />
Ansätze entstehen ließen, wie z. B. die ALTERNATIVE WIRTSCHAFTSTHEORIE (AWT).<br />
Auch sie ist letztlich aus jenem Konglomerat von Gedanken, Ideen, Disputen, Studien, Berechnungen,<br />
Erleuchtungen, Enttäuschungen, Verirrungen hervorgegangen, das sich inzwischen<br />
zu einem gesicherten Theorien-Komplex verdichtet hat. Ihm habe ich den Arbeitstitel<br />
GIBBS’ PHYSIK verpasst. Deren Wurzel ist Josiah Willard Gibbs’ geniales Werk. Dass ich<br />
diesen Weg bis jetzt erfolgreich gehen konnte, verdanke ich vielen günstigen Umständen –<br />
nicht zuletzt meinen vielfältigen ‚amerikanischen Erfahrungen’ und verlässlichen Freunden<br />
auch in den USA.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Sofern ich Sie richtig verstehe, war der konkrete Auslöser, dass Sie mit der »Münchner Methode«<br />
(MM) zwar im Kopf, aber noch unveröffentlicht <strong>zum</strong> Huntsville-Meeting 1985 anreisten.<br />
…<br />
TSWS:<br />
….. um dann 1988 zu meiner Überraschung eine angeblich kritische Beschäftigung & Klärung<br />
der im Lockheed-Gutachten (LFAR – 1969) erstellten fundamentalen Problematik in<br />
einem NASA-Report entsprechend der abschließenden Empfehlung des Huntsville-Meetings<br />
1985 zu entdecken.<br />
Diese Empfehlung wurde von dem durch die Leitung des Workshops dafür speziell eingesetzten<br />
Gremium bestehend aus 5 Experten, darunter vier Professoren in einer Art ´Konklave`<br />
erarbeitet. Sie kam einstimmig zustande und bezog sich auf die von mir auf der Konferenz<br />
skizzierten Anwendungen der MM; Letztere waren durch die fraglichen Reports von Lockheed<br />
(1969) & Continuum Inc. (1982) definiert.<br />
Die von mir präsentierten Informationen versetzten daraufhin die beiden Autoren des bislang<br />
sakrosankten standardisierten Lewis Code NASA SP-273 in die Lage, bis 1988 <strong>zum</strong> Thema<br />
der Konferenz sozusagen einen ‚Erfahrungsbericht’ vorzulegen. Es gelang ihnen somit, die<br />
‒ von Mr. P. R. J. am Beispiel der J-2 präsentierten und mit ›Finite Area Combustion (FAC)‹<br />
titulierten ‒ Methode mit dem von mir vorgetragenen Algorithmus zur Berechnung des Massenstroms<br />
ṁ der Verbrennungsprodukte formal zu ergänzen. Anschließend war es für sie ein<br />
Leichtes, ihr Resultat mit ihrem originalen NASA-Lewis-Code zu verknüpfen.<br />
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