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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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Center Director von Braun und andere leitende Mitarbeiter wussten um die ernsten Gefahren<br />

des PSD für die zukünftigen Redstone-Einsätze. Erstmals seit 1956 sahen sie unvermutet die<br />

Chance, dieses Problem i n h o u s e mit Hilfe einer Gruppe von Wissenschaftlern definitiv<br />

lösen zu können, die sich ausschließlich mit den Problemen des PSD zu befassen hatten.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Stopp! Die mitten im KALTEN KRIEG vorherrschenden militärpolitischen Aspekte mit ihrer<br />

Präferenz für die Nuklearwaffen- & Raumfahrttechnik verlangten durch ihre Abhängigkeit<br />

von modernsten Natur- & Ingenieurwissenschaften doch gewiss eine zuverlässige Interpretation<br />

der Fakten. Bei dieser Konstellation können sogar kleine Ursachen (Fehler?) zu gravierenden<br />

Folgen führen. Unter dieser Perspektive beginne ich zu ahnen, was für eine Schlüsselfunktion<br />

die PSD und ihre Kontrolle tatsächlich vor allem für die bemannte Trägertechnologie<br />

einnimmt. Natürlich wären einschlägige Informationen hilfreich. Könnten Sie deshalb vielleicht<br />

doch noch einige technische Details für den Leser vorab <strong>zum</strong> Verständnis des TREIB-<br />

STOFF-SCHWAPPENS und seiner Gefahren angeben?<br />

TSWS:<br />

Es trifft zu: Ohne die Lösung dieses heiklen Problems hätte es nie eine Mondlandung gegeben,<br />

denn die totale PSD war für einige Stabilitätsuntersuchungen von verschiedenen Treibstoff-Behälter-Konfigurationen<br />

beim Saturn V-Apollo-Flug außerordentlich problematisch<br />

und erforderte genau angepasste konstruktive Lösungen, deren Effektivität durch Testflüge<br />

kontrolliert werden mussten.<br />

Was nun die Dynamik des TREIBSTOFF-SCHWAPPENS während bestimmter Flugphasen<br />

einer modernen Flüssigkeitsrakete als Träger einer missionsbestimmten Nutzlast angeht, so<br />

möchte ich mich auf den Abstract eines Papers beziehen. Der Text stammt von N. N., der<br />

unter dem Titel On the Destabilizing Effect of Liquids in Various Vehicles* (part 1) in Vehicle<br />

System Dynamics, publiziert wurde (Vol. 1, Issue 3 & 4, 1972 , pp. 227 - 260). Dort heißt es:<br />

The unrestrained free surface of a liquid has an alarming propensity to undergo large excursions for even<br />

very small motions of the container. This fact may endanger the stability, as well as the riding and maneuvering<br />

quality of the vehicle considerably. It is particularly true for fuel- or cargo tanks of automotive vehicles<br />

.. as well as for airplanes and space vehicles flying through atmospheric disturbances. The response of<br />

liquids contained in cargo- or fuel tanks is therefore of quite some concern, especially in those cases where<br />

the sloshing liquid masses occupy a large amount of the total mass of the vehicle. For this reason the theory<br />

of liquid motion with a free surface is presented for containers of various geometries. Forces and moments<br />

of the liquid exerted upon the vehicle are presented and a simple mechanical model for the representation of<br />

the liquid motion is derived. Methods for the reduction of the destabilizing effect of the liquid motion, such<br />

as baffles, cross walls and surface coverings are presented and shall exhibit their effectiveness. In addition<br />

the interaction of the liquid motion with the elastic structure of the container, as well as the interaction with<br />

a controlling system of the vehicle shall be demonstrated. Stability boundaries, design criteria and dynamic<br />

responses to disturbances shall be presented for a particular case.<br />

Der Abstract fasst diejenigen physikalischen Abläufe zusammen, welche alle die für ihre<br />

praktische Beherrschung maßgeblichen Prozessgrößen einbeziehen. Deren theoretische Identifikation<br />

und experimentelle Verifikation war das zentrale Problem, dem sich damals am<br />

MSFC die für die PSD zuständige Gruppe stellte. Hier will ich darauf nicht näher eingehen.<br />

Zu seiner praktischen Beherrschung gehören sehr spezielle mathematische Methoden, von<br />

denen ich nichts verstehe. Ich muss auf die Spezialliteratur verweisen.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Ich denke, der Leser hat durch Ihre Ausführungen einige vertrauenerweckende Hinweise darüber<br />

erfahren, wodurch Erfolg oder Misserfolg von raketengestützten Missionen bedingt sein<br />

können. Erst dadurch beginnt man vielleicht zu ahnen, wie sehr der Sinn des Begriffs<br />

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