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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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Querschnittsfläche AC auf die Zustands- & Leistungsdaten im Vergleich <strong>zum</strong> standardisierten<br />

NASA-Lewis-Code, der für die Modellierung der Verbrennungsgase aller Raketenmotoren<br />

stets den Grenzfall AC � ∞ voraussetzt.<br />

TSWS:<br />

Sollte man meinen! Zudem vertraten Vertreter des MSFC diese Meinung auch beim entscheidenden<br />

Gespräch am 15. August 1983 in München. Darin baten sie mich, eine Expertise zu<br />

den divergierenden Daten abzugeben, wie sie inzwischen beim Vergleich von Theorie und<br />

Brennkammerexperimenten beim SSME-Triebwerk ermittelt worden waren.<br />

An diesen Gesprächsverlauf erinnere ich mich noch deshalb so genau, weil ich große Bedenken<br />

hatte, der vorgetragenen Bitte vorbehaltlos zu entsprechen.<br />

Ich hatte schon vor Jahren von dem exorbitanten Aufwand gehört, den z. B. ROCKETDYNE<br />

beim SSME-Wettbewerb für die Datenbeschaffung getrieben hatte (s. o.), und fürchtete, dass<br />

man mir bei einer Zusage zur erwünschten Stellungnahme ein Übermaß an einschlägigen Dokumenten<br />

liefern würde.<br />

Nun gut, meine Befürchtung erwies sich als unbegründet.<br />

Nach wenigen Tagen erhielt ich noch im August 1983 per Post zwei mir unbekannte schmale<br />

Papers mit total ca. 40 DIN-A4-Seiten – (1) das Lockheed-Memo-randum von 1969 (LFAR)<br />

und (2) den Continuum-Final-Report von 1982 – hier als ‚Continuum-Expertise (C-E 1982)<br />

bezeichnet. Nach Rücksprache mit dem BMFT war ich unter den o. a. Konditionen ‚ab sofort<br />

im Geschäft’.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Erinnern Sie sich noch daran, als Sie die ´Post aus Amerika` in Händen hielten – anstelle der<br />

befürchteten Datenflut enthielt sie lediglich zwei kompakte Arbeitsberichte, deren Publikation<br />

13 Jahre auseinander lag und vom selben Autor stammten? Grob formuliert: Beide Papers<br />

genügten, damit Sie ins ‚kalte Wasser’ oder gar ins ‚Haifischbecken’ sprangen: Haben Sie es<br />

je bereut?<br />

TSWS:<br />

Frage 1 kann ich uneingeschränkt mit Ja beantworten.<br />

Frage 2 mit klarem jein.<br />

? Nein: Ich wiederhole mich; ohne die Erfahrungen mit der NASA hätte ich wohl kaum meine<br />

Bücher geschrieben, und als Professor an einer Fakultät für Luft- & Raumfahrt fühlte ich<br />

mich in vielerlei Hinsicht verpflichtet, der Bitte zu einer fundierten Expertise zu folgen.<br />

? Ja, weil ich zu viele Fehler gemacht habe: ich war viel zu naiv & gutgläubig. Um es auf den<br />

Punkt zu bringen: Wie sich spätestens Ende März 1989 herausstellte, war ich für den Huntsville-Workshop<br />

im Februar 1985 der nützliche Idiot, um mit den Prinzipien der MÜNCHNER<br />

METHODE einen ‚Expertenbeschluss’ herbeizuführen, der gestattete, die beiden Papers von<br />

Lockheed und Continuum Inc. kurz & bündig & ein für alle Mal im Orkus zu versenken.<br />

Die verantwortlichen Ingenieure des MSFC waren durch das klare Votum des ‚Expertengremiums’<br />

aus dem Schneider. Sie brauchten mich also nicht mehr! M. a. W.: “Der Mohr hat<br />

seine Arbeit getan, // Der Mohr kann gehen. … „ (F. Schiller: Die Verschwörung des Fiesco<br />

zu Genua II, 5). ‚Gehen’ reichte ihnen aber nicht. Schließlich „war ich vom MSFC nicht eingeladen<br />

worden, und es habe nie ein offizieller Kontakt bestanden“. Das ist das Statement<br />

eines Beteiligten vom Mai 2011.<br />

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