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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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noch leicht zu verstehen. Man kann und sollte die Abhandlung auch nicht unbedingt in der<br />

vom Autor gewählten Reihenfolge lesen, sondern eher thematisch orientiert – wie die Bibel.<br />

Letztere ist ohnehin ein adäquater Bezug, sofern man die typischen Gleichnisse des NT je als<br />

eine Art ‚Bühnenstück’ versteht, dessen Szenen immer charakteristische Beziehungen zwischen<br />

Individuen beschreiben. Lt. Falk entsprechen diese „Beziehungen zwischen Individuen“<br />

in der Physik eindeutig definierten Relationen zwischen „ALLGEMEIN-PHYSIKALISCHEN<br />

GRÖSSEN“ – der vielleicht wichtigsten ‚Innovation’ Falks, die zu den Eckpfeilern der GIBBS-<br />

FALK-DYNAMIK (GFD) gehören.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Puh, ich gehe einmal davon aus, dass Sie Buchkritiken dieses Levels auch nur selten schreiben.<br />

Was wäre aber die Quintessenz der Abhandlung, d. h. das endgültige Ergebnis dessen,<br />

was der Autor anstrebt und wovon der Leser profitieren kann?<br />

TSWS:<br />

Man muss die Abstraktion zunächst einmal akzeptieren, um sich den Zugang zur Gibbs-<br />

Falkschen Physik zu erleichtern. So z. B. durch ein Zitat aus dem Cover von Falks PHYSIK •<br />

Zahl & Realität:<br />

Physik ist die Beschreibung der Natur mittels der Sprache «Mathematik». Sie gibt jene demgemäß<br />

nicht in gestalthaften Bildern wieder, sondern in Relationen zwischen «Größen» genannten Wörtern<br />

– sie spricht sozusagen in Gleichnissen. .. Entgegen weitverbreiteter Überzeugung führt die<br />

mathematische Beschreibung der Natur [indes von selbst] nicht zu einem naturwissenschaftlich<br />

verbindlichen Weltbild.<br />

Obwohl Falks Buch ausschließlich von mathematischer Naturwissenschaft handelt, d. h. von<br />

der „quantitativen, auf das Messen und damit auf die Zahl gegründete Beschreibung unserer<br />

Erfahrungen“ mit der Realität, ist es zugleich eine rigorose Auseinandersetzung mit einem gar<br />

nicht zu überschätzenden Aspekt abendländischer Kultur. Gemeint ist die gewohnte, vornehmlich<br />

durch die klassische Mechanik geprägte Physik in Verbindung mit einer naturphilosophischen<br />

Tradition, deren transzendentale Komponenten stets die westlichen Sichtweisen<br />

dominierten.<br />

Sprache als Ausdruck des menschlichen Geistes angewandt auf die Realität führt demnach<br />

gemäß Falks Untersuchungen auch in rein mathematischen Formen keineswegs von selbst zur<br />

Naturwissenschaft, d. h. z. B. zur PHYSIK, sondern durchaus zur Metaphysik, gar zur Esoterik.<br />

Entscheidend ist also, ob es dem menschlichen Kollektiv gelingt, die Option der freien<br />

Schöpfung des Geistes in solche Bahnen zu lenken, die zur Wissenschaftlichkeit führen.<br />

Ein erster Schritt dazu ist die Einsicht, dass Naturwissenschaft als SYSTEMTHEORIE dargestellt<br />

werden muss – ergo wird sie dafür charakteristische Elemente enthalten. Immanuel Kant hat<br />

diese Systemelemente identifiziert: 1781 hat er erstmals gezeigt, warum wir einerseits berechtigt<br />

sind, von − nach gewissen Regeln identifizierbaren − Phänomenen als ihrer Anschauung<br />

nach extensiven Größen zu sprechen. Andererseits erweisen sie sich jeweils als beständiger<br />

Teil eines Paares zu einander fest konjugierter Größen, die das betreffende SYSTEM – z. B.<br />

die PHYSIK - definieren.<br />

Die große Leistung Falks besteht nun in der Entdeckung, dass der Aufbau der Thermostatik in<br />

J. W. Gibbs’ Essay über die heterogenen Gleichgewichte ein universelles mathematisches<br />

Beschreibungsverfahren verbirgt, das für die gesamte PHYSIK gilt. M. a. W.: Die Thermostatik<br />

ist ein Beispiel für eine SYSTEMTHEORIE im Sinne Kants.<br />

Mehr noch: Dieses Beschreibungsverfahren erlaubt, WISSENSCHAFTLICHKEIT in entscheidenden<br />

Belangen aus<strong>zum</strong>achen. Dazu gehört, die gesamte materielle Realität durch eine mathe-<br />

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