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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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In seiner Abschiedsrede in jenem ereignisreichen Jahr 1961 (17. Januar) definierte Präsident<br />

Eisenhower den MIC & warnte vor ihm:<br />

The potential for the disastrous rise of misplaced power exists and will persist. We must never let the weight<br />

of this combination endanger our liberties or democratic processes.<br />

Lt. dem amerikanischen Soziologen Charles Wright Mills (1956) steht der Ausdruck inhaltlich<br />

für die engen Interessenverbindungen zwischen Militär, Wirtschaft & politischen Eliten<br />

im Amerika nach WW II.<br />

Mit der Gründung der NASA, die Präsident Eisenhower 1958 als zivile Behörde durchsetzte,<br />

beabsichtigte seine Administration von Anbeginn an, das der NASA verfügbare große zivile<br />

Forschungspotential „vor den Begehrlichkeiten des Pentagons zu schützen“. Doch das gelang<br />

nur <strong>zum</strong> Teil. Ein Beitrag des SPIEGELS liefert ein drastisches Beispiel:<br />

…denn die Beziehungen zwischen der Nasa und dem Militär blieben eng. Für den ersten Weltraumflug<br />

eines Amerikaners kamen 110 Männer in Frage - kein einziger von ihnen war Zivilist (26.07.2008).<br />

Schon zu Eisenhowers Amtszeit kam es zu dem, was er befürchtet hatte: Der Einfluss des<br />

MIC wurde <strong>zum</strong> festen Bestandteil amerikanischer Politik. RAUMFAHRT, auch bemannte, war<br />

in den USA stets gerade so wichtig, wie sie in das Spiel zwischen dem MIC, den maßgeblichen<br />

politischen Eliten und dem Weißen Haus passte – und solange sie sich als öffentlichkeitswirksam<br />

erwies. Das trifft für beide Supermächte zu, wenn auch aus unterschiedlichen<br />

Motiven. Beispiele werden folgen.<br />

Ich weiß genau, von was ich rede, nämlich von meiner ersten ganz persönlichen Erfahrung<br />

mit US- Raumfahrtpolitik in den drei Jahren 1971 bis 1973, also in jenen Jahren als die einfluss-<br />

& erfolgreiche Ära Wernher von Brauns zu Ende ging.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

o. k. Sie sollten kurz darüber reden, und ich werde Sie an Ihr zweites „kollektives Event“ erinnern,<br />

um dann <strong>zum</strong> Hauptthema <strong>zum</strong> Abschluss unseres Gesprächs zurückzukehren.<br />

TSWS:<br />

Ende 1970 hatte ich meine umfangreichen Studien zu den thermodynamisch-gaskinetischen<br />

Grundlagen für die mathematisch-numerische Beschreibung der Re-entry-phase beim Eintritt<br />

von bemannten Raumfahrzeugen sowie von Raumsonden in die Atmosphäre abgeschlossen.<br />

Ab 1971 begann ich meine neue Tätigkeit bei der Gesellschaft für Weltraumforschung (GfW).<br />

Sie war in Bad Godesberg zunächst provisorisch untergebracht, nahe dem Bonner Bundesministerium<br />

für Forschung und Technologie (BMFT). Ich war zunächst als Referatsleiter für<br />

Aerodynamik, Thermodynamik und Flugmechanik eingestellt worden, weil es damals in der<br />

Bundesrepublik kaum Experten für Re-entry-Flugdynamik gab.<br />

Zwischen 1971 und 1973 hatten einige Mitarbeiter der GfW, externe Spezialisten & ich die<br />

Chance, das ›Basisprogramm der Bundesregierung zur Wiedereintrittstechnologie‹ neu zu<br />

definieren. Darüber hinaus gelang es uns, unter diesem ´thematischen Dach` eine Art<br />

‚Joint venture’ - die spätere Arbeitsgemeinschaft Rückkehrtechnologie (ART) - zu initiieren.<br />

Zunächst hatten wir die Aufgabe zu prüfen, ob es möglich wäre, nahezu alle personellen &<br />

finanzielle Ressourcen staatlicher & privater Raumfahrtforschung in der BRD organisatorisch<br />

zu bündeln und das BMFT zu veranlassen, die detaillierte Ausarbeitung einer Programm-<br />

Definitionsstudie zu genehmigen.<br />

Der Plan gelang. Nach ihm richteten sich die sofort anlaufenden Arbeiten ‚auf breiter Front’:<br />

Daran beteiligt waren die DFVLR (heute: DLR), die drei größten Raumfahrtfirmen Dornier<br />

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