PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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1991 ein abgekartetes Spiel war. Zeit & Mittel genug für eine generalstabsmäßige Vorbereitung<br />
waren ja vorhanden. Unter diesem Aspekt wird man o. a. ‚Programm’ eher als Teil eines<br />
´Aufrüstungsprogramms` bewerten müssen. Ich weiß, dass ich da einen bösen Verdacht äußere,<br />
aber unsere Leser haben wohl Anspruch darauf, dass wir wenigstens den Versuch einer<br />
Klärung unternehmen.<br />
TSWS:<br />
Ich stimme Ihnen zu, und es ist bemerkenswert, dass bereits die ‚Introduction’ des WORK-<br />
SHOP REPORT, November 13 – 15, 1991 in UAH eine hinreichende ‚Aufklärung’ erlaubt:<br />
When the measured performance of the J-2 engine, developed for the Saturn vehicle, fell short of the expected<br />
impulse value, it was surmised that something basic was missing in the ODE ‒ One-Dimensional-<br />
Equilibrium (ODE) program ‒ performance prediction process. To overcome this weakness an attempt was<br />
made – by Mr. P. R. J. – to introduce a ‘constrained entropy’ principle, coupled with the subsonic flow<br />
character. In a workshop (1985) this principle was refuted, but the development of a more realistic representation<br />
of the actual chamber operation was recommended.<br />
Die konkrete Empfehlung des “Workshop (1985)“ wurde nicht erwähnt. Das MSFC selbst<br />
übernahm die Initiative:<br />
As a consequence MSFC initiated modifications of the ODE program at the LeRC to include the finite area<br />
combustion effect. The effort, completed in 1988 has been documented in Ref. (2), i. e. the NASA Technical<br />
Memorandum 100785.<br />
At the same time work was conducted independently in Munich/Germany at the Military Academy to address<br />
the flow characteristics for finite contraction ratio combustion processes in equilibrium. The conclusions<br />
and results, obtained with the Munich method (MM) program were published in 1989 in Ref. 3, i. e. D.<br />
Straub: .. • Extended Fluid Code Fundamentals.<br />
<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />
Was sind denn das bloß für Märchen? Ich dachte bis heute, Sie wären ein emeritierter Universitätsprofessor<br />
und Sie hätten am „Workshop 1985“ aktiv teilgenommen? Waren Sie denn<br />
überhaupt in den USA? Und wie wurde Mr. P. R. J. nach 16 Jahren – ohne dass jemals eine<br />
Initiative von irgendeinem NASA Center bekannt geworden wäre – letztlich ausgebootet?<br />
Wer hat eigentlich dazu die entscheidenden Argumente geliefert?<br />
TSWS:<br />
Ihre letzte Frage trifft den entscheidenden Punkt. Mir liegt ein Schreiben von Continuum, Inc.<br />
Huntsville, Al. vor, gezeichnet von Mr. P. R. J. und gerichtet an das MSFC. Dieses Schreiben<br />
vom 26. April 1984 (sic) wurde also ein knappes Jahr v o r dem erwähnten Huntsville-<br />
Meeting verfasst. Es handelt sich um meine vorläufige Expertise für meinen Ansprechpartner<br />
beim MSFC <strong>zum</strong> Lockheed-Report LFAR und betrifft die „constrained equilibrium theory“<br />
von Mr. P. R. J.<br />
Dem Schreiben ist ein Anhang beigefügt, dessen 11 Seiten überschrieben sind mit „Reply to<br />
Prof. Straub“. Von Bemerkungen mehr allgemeiner Art abgesehen, geht Mr. P. R. J. auf 13<br />
Positionen meines „Autoritative Assessment“ ein, das ich zusammen mit einem in Gasdynamik<br />
ausgewiesenen Mathematiker im Spätherbst 1983 ausgearbeitet und <strong>zum</strong> Jahresende nach<br />
Huntsville geschickt hatte.<br />
Mr. P. R. J.’s „Reply“ enthält zwei Botschaften:<br />
(1) „ .. let me summarize by saying that my equations are indeed correct“, und<br />
(2) auf den von uns kritisierten, von Mr. P. R. J. berechneten Wert der Brennkammertemperatur geht<br />
er erst gar nicht ein.<br />
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