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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Soweit ich weiß, taucht der magische Name Sergei Pawlowitsch Koroljow (∗1907 - †1968),<br />

Schüler des berühmten ‚Vaters der Raketentheorie’ Konstantin Ziolkowski, erstmals in unserem<br />

Zwiegespräch auf.<br />

Bis zu seinem Tod im Jahr 1966 galt er als einer der geheimnisvollsten Männer der Sowjetunion.<br />

So nutze ich die Gelegenheit, zur Abwechslung ihn wenigstens einmal ‚literarisch’<br />

vorzustellen (vgl. SPIEGEL-Online 26.09.2007): Mit «Korol», was übersetzt ‚König’ heißt,<br />

ehrten ihn seine russischen Ingenieurs-Kollegen. Amerikanische Insider benutzten für ihn,<br />

den Konstrukteur der Sputnik-Rakete, den Code ´Integral`; dies ist die Bezeichnung einer<br />

Rakete aus "Wir", dem seinerzeit vielgelesenen Science-Fiction Roman des russischen<br />

Schriftstellers Jewgenij Samjatin.<br />

Last but not least: Mit Koroljows Raketen wurden vor 50 Jahren nicht nur Sputnik 1 und der<br />

erste Kosmonaut Juri Gagarin ins All gebracht – ein Sowjet-Offizier, garantiert russischer<br />

Herkunft!<br />

Luna-9 am 3. 2. 1966 auf dem Mond Luna 9 – (spacecraft) 110420<br />

Der eigentliche Schock für die USA erfolgte am 3. Februar 1966 gut drei Jahre v o r der ersten<br />

bemannten Mondlandung: Den Sowjets gelang auch die erste unbemannte Mondlandung<br />

am 03. 02. 1966: Sie erfolgte mit der Raumsonde Luna 9 im Oceanus Procellarum als weiche<br />

Landung erstmals in der Geschichte der Raumfahrt. (Sonde der Serie E-6; Start: 31. 01. 1966).<br />

TSWS:<br />

Ich danke Ihnen für diese Auflockerung, <strong>zum</strong>al sie es mir leicht macht, ein ganz spezielles<br />

Anliegen vorzutragen: Ich möchte nämlich die ganz persönliche Verantwortung des Wissenschaftlers<br />

& Ingenieurs in der bemannten Raumfahrt nicht abstrakt, sondern anhand eines<br />

singulären Falls konkret thematisieren. Er betrifft eine entscheidende Episode im Fernduell<br />

zweier genialer Persönlichkeiten bei der technologisch-wissenschaftlichen Lösung der Aufgabe,<br />

erstmals einen wagemutigen Menschen auf eine Erdumlaufbahn zu befördern und ihn<br />

wieder heil auf die Erde zurückzubringen.<br />

Erster Protagonist ist natürlich Wernher von Braun – ab 1960 Direktor des MSFC - und sein<br />

kongenialer Antagonist, der fünf Jahre ältere Sergej Koroljow. Letzterer war 20 Jahre lang,<br />

von 1946 bis 1966, als Direktor des legendären Konstruktionsbüros OKB-1 der wichtigste<br />

Mann der sowjetischen Raumfahrt.<br />

Merkwürdigerweise war in beiden Lagern die Ausgangsperspektive für das jeweilige Missionsszenario,<br />

einen Menschen in den Weltraum zu befördern, völlig unterschiedlich. Die NA-<br />

SA peilte zunächst einen kurzen suborbitalen Raumflug mit einer Flugbahn an, bei der ein<br />

Fluggerät eine große Flughöhe erreicht, aber nicht in eine Umlaufbahn gelangt.<br />

Ganz anders die Sowjets. Koroljow lehnte eine solche Mission rundweg ab; für ihn war ein<br />

solcher ballistischer Flug „kein wirklicher Raumflug“. Sogar durch Regierungsbeschluss<br />

wurde entschieden, „die Mission auf alle Fälle auf einen orbitalen Flug auszurichten“.<br />

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