PDF zum Download - Tim Boson / Condor
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TSWS:<br />
Zur Frage 1:<br />
Lt. Wikipedia steht ‚Nebelkerze’ für eine rhetorische Taktik der Ablenkung oder Verschleierung,<br />
die in Politik & Wirtschaft eingesetzt oft wird. So auch hier: Man will damit ‚vernebeln’, was<br />
1985 passiert ist: Um die von Mr. P. R. J. propagierten ‚tiefen Werte’ der Gastemperaturen im J-2<br />
Triebwerk ins Reich der Illusionen zu verweisen, reichten die Konsequenzen aus der MM völlig<br />
aus. Sie trug ich vor und begründete sie. Das ‚Experten-Urteil’ des Huntsville-Workshops 1985<br />
folgte meinen Argumenten einstimmig.<br />
Zur Frage 2:<br />
Nichts! Ich hatte ja keine Ahnung, was da ablief. Offensichtlich bedeutete das Erscheinen meines<br />
Raketentriebwerksbuchs den Casus belli: Letzterer wird im Final Report NAS8 – 36955 D. O. 77<br />
der University of Alabama in Huntsville (UAH) vom September 1992 etwas verdruckst jedoch<br />
unmissverständlich erklärt; plötzlich war nichts mehr ‚privat’: Die Organisation MSFC kam aus<br />
der Deckung.<br />
Gegenmaßnahmen wurden angekündigt:<br />
The contents of the book became strongly controversial. To gain further understanding of these differences,<br />
MSFC awarded a contract to the UAH to investigate the basic analytical formulations, which are currently<br />
used to simulate the physical processes in liquid rocket combustion chambers and nozzles.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, beschloss das MSFC, beide Veranstaltungen Mitte Januar &<br />
Ende Juni 1991 in Huntsville zunächst als ein ‚minute meeting’ und dann als ‚workshop’<br />
durchzuführen. Verbunden damit war die Entscheidung, deren Vorbereitung und Ablauf an<br />
die UAH zu ‚outsourcen’. Mehr noch: Ein Zwei-Jahres-Vertrag (1990-1992/NAS8-36955)<br />
verpflichtete die beteiligten Universitätswissenschaftler der UAH, die MM in ihren Grundlagen<br />
kritisch zu durchleuchten.<br />
Damit sollten vorrangig peinliche Fragen unterlaufen werden. Wie wollte man auch erklären,<br />
dass einige Verantwortliche beim MSFC den Autor der MM zunächst gegen Mr. P. R. J. hatte<br />
antreten lassen, um ihn anschließend zu demontieren? Warum das aber? Weil bereits der Beschluss<br />
des ‚Konklave’ vom Februar 1985 durch den Veranstalter missachtet und seltsamerweise<br />
(mit Datum vom 13. November 1991!) in einer Weise vom MSFC ‚protokolliert’ wurde,<br />
als ob ich - wie die anderen drei Professoren! - im ‚Konklave’ lediglich als (passiver) Besucher<br />
am Workshop 1985 teilgenommen hätte.<br />
Entgegen der tatsächlichen Beschlusslage, die Theorie von Mr. P. R. J. total zu verwerfen.<br />
tritt spontan die Forderung auf, an ihrer Stelle<br />
an extended Code, based on rigorous theory, should be developed as a supplement to the Lewis Code.<br />
Fakt war auch, dass im strengen Sinn unter der Apposition „based on rigorous theory“ die<br />
MM gemeint war; eine andere ´rigorose Theorie` stand den Ingenieuren & Physikern der<br />
NASA damals gar nicht zur Verfügung; so war im ‚Konklave’ einzig die MM Gegenstand der<br />
Diskussion und der Empfehlung der ‚Kardinäle’.<br />
Dieser Sachverhalt geriet aber ab 1987 in ‚Vergessenheit’:<br />
As a consequence MSFC initiated modifications of the ›One Dimensional Equilibrium (ODE)‹ program alloted<br />
to the NASA Lewis Research Center (LeRC or NASA Lewis) and subcontracted (No. 5312-80) to<br />
Sanford Gordon & Associates to include the finite area combustion effect.<br />
Damit lag 1988 erstmals die empfohlene Erweiterung des Standard-Lewis-Algorithmus (NA-<br />
SA TM-100785) vor, um den von Mr. P. R. J. propagierten Einfluss der charakteristischen<br />
Querschnittsflächen eines Raketenmotors endlich zu berücksichtigen.<br />
Dabei springt eine decouvrierende Frage sichtlich ins Auge: Warum hat das NASA Lewis<br />
eine solche Aktion in Konkurrenz zu Mr. P. R. J. Ansatz’ nicht schon fast 20 Jahre vorher mit<br />
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