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PDF zum Download - Tim Boson / Condor

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<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Wieso denn das – ich dachte, die KINETISCHE GASTHEORIE (idealer Gase) wäre eines von Professor<br />

Wu’s Schwerpunktthemen gewesen?<br />

TSWS:<br />

Die führenden ‚Monopolverwalter’ des NASA-Lewis-Code sowie der Vertreter von Rocketdyne<br />

zogen es vor, mein Raketentriebwerksbuch ihrer bühnenreifen Kritik zu unterwerfen.<br />

Dabei ging es keineswegs vorrangig um fachliche Fragen. Im Vordergrund standen meine<br />

angeblich politische Einstellung gegenüber den USA sowie meine kritische Haltung zu den<br />

Ermittlungen im Fall der CHALLENGER Katastrophe.<br />

Sogar das Workshop-Protokoll des MSFC erwähnt explizit die heftigen Einlassungen der<br />

Hauptopponenten Dr. F. J. Zeleznik sowie Dr. S. Gordon, nicht zufällig die beiden prominentesten<br />

Autoren des originalen NASA-Lewis-Codes.<br />

<strong>Tim</strong> <strong>Boson</strong>:<br />

Wie ist aus heutiger Sicht Ihre Einstellung speziell zu dieser Art Kritik von Angehörigen der<br />

NASA einschließlich des für den Ablauf des Workshops zuständigen Managements?<br />

TSWS:<br />

Rückblickend – aus heutiger Sicht am 25. Jahrestag der Challenger-Katastrophe und in Anbetracht<br />

aller vorliegenden Untersuchungsergebnisse der Rogers-Regierungskommission –<br />

waren diese Vorwürfe 1991 absurd, reine Heuchelei. Was damals Richard Feynman als Mitglied<br />

dieser Kommission in seinem Sondervotum 1986 über die Rolle des oberen NASA-<br />

Managements speziell bei diesem „accident“ schreibt, ist in der Sache unfassbar.<br />

Es lässt sich nur mit der ironisch-sarkastischen Version seiner Aussage <strong>zum</strong> Routineverhalten<br />

der verantwortlichen NASA-Manager nach dem Motto „Es wird schon gut gehen, schließlich<br />

ist es bislang auch immer gut gegangen“ konzise ausdrücken:<br />

Wenn beim russischen Roulette das erste Abdrücken folgenlos bleibt, schützt das.. nicht vor dem 2. Schuss.<br />

Mehr dazu will ich hier nicht sagen. Ich verweise unter dem Stichwort ›persönliche Verantwortung‹<br />

indes auf den Schluss unseres Gesprächs sowie den sachkundigen Kommentar der<br />

Süddeutschen Zeitung (SZ), der am Jahrestag der Challenger-Katastrophe, am 28. Jänner<br />

2011 unter dem Titel „Zerplatzter Traum“ erschienen ist. Der Autor beschreibt ein desaströses<br />

Bild des Space-Shuttle-Konzepts und seiner Entwicklung von Beginn an bis heute als Folge<br />

dessen, was Präsident Nixon für Raumfahrt-Sparpolitik hielt und von der NASA einforderte.<br />

CHALLENGER (� 28. 01 1986 � Cape Canaveral 73’’<br />

nach Start 11.38); SZ – 110128; S.16<br />

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